Das Europäische Fortbildungszentrum mit dem dazugehörigen Deutschen Natursteinarchiv wird zu einem Kompetenzzentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk erweitert. Neun Monate nach dem ersten Spatenstich für das neue Unterrichtsgebäude feierte das Fortbildungszentrum am 13. Mai Richtfest. "Ab Dezember 2016 sollen hier unter Anderem neue Kurse zu den Themen Gestaltung, Design und Natursteinmechanik angeboten werden," sagt Leiter Erwin Hornauer. Dazu werden weitere Arbeitsplätze für Bildhauer nötig, die in einem 17,5 m breiten und 42,5 m langen, zweigeschossigem Bau untergebracht werden. Mit einer Grundfläche von 1.241 qm beherbergt der Neubau neben Schulungs- und Nebenräumen auch einen gesonderten Maschinenraum für modernste Steinbearbeitung mit CNC Bearbeitungs- und Sägezentrum.
Neue Lehrfächer
Auf dem Lehrplan stehen künftig verstärkt dreidimensionales Gestalten, Modellieren und Bildhauerei. Weitere Lernthemen sollen Übertragungstechniken, 3D-Scannen und Drucken sowie CNC-Steuerung von Steinbearbeitungsmaschinen werden. Ziel ist es, eine Ausbildung zwischen Handwerk und Kunstakademie zu ermöglichen. Diese soll neben den schon bestehenden Schwerpunkten wie überbetriebliche Unterweisung der Lehrlinge, handwerkliche Denkmalpflege, Restaurierung und Geowissenschaften vermittelt werden.
Steinverlag und Neuerungen in Sachen Meisterprüfung Teil 1 und 2
Neuerungen wird es auch in Bezug auf das Deutsche Natursteinarchiv geben. Die weltweit umfangreichste Steinsammlung wird nach Entstehungsgesichtspunkten neu geordnet. Zusätzlich entsteht ein Steinverlag, um Dienstleistungen für Betriebe, Sachverständige, Schulen und Institute kompetent anbieten zu können. Auch das Ablegen der Meisterprüfung Teil 1 und Teil 2 im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ist dann am Fortbildungszentrum möglich.
Das Europäische Fortbildungszentrum in Wunsiedel entwickelt sich momentan zu einem modernen Kompetenzzentrum für Naturstein. Die dafür nötigen rund 5 Mio. € Kosten finanzieren sich durch Fördermittel von Bund, Land, der Europäischen Union und aus Eigenmitteln.
(Erschienen am 30.05.2016)
