Naturwerksteinmechaniker, Steinbildhauer und Steinmetz: Ausbildung mit Bestand

Informationen zur Aus- und Weiterbildung in der Natursteinbranche

Stein hat Bestand. Selbst die gängigen Umwelteinflüsse brauchen meist Jahrzehnte, um gravierende Schäden anzurichten. Und nicht umsonst ist etwas, das nicht mehr verändert werden kann, "in Stein gemeißelt". Wer gerne mit der Materie Stein arbeiten möchte und sowohl handwerklich bzw. technisch begabt als auch kreativ ist, hat vielfältige Möglichkeiten, wenn es um die Wahl einer Ausbildung geht. Im Folgenden sind die wichtigsten Informationen zur Ausbildung Steinmetz, Steinbildhauer und Naturwerksteinmechaniker aufgelistet. Neuigkeiten zur Ausbildung im Jahr 2020 finden Sie in Naturstein 1/2020, ab Seite 24.


Allgemeine Informationen zu den drei Ausbildungen:
Dauer:
3 Jahre, Zwischen- und Gesellenprüfung, Facharbeiterprüfung bei IHK-Berufen (Anmerkung der Redaktion: Handwerkskammern dürfen ebenfalls die Facharbeiterprüfung in einem "Industrie-Beruf" abnehmen, sie dürfen aber keine Facharbeiterbriefe ausstellen, sondern lediglich ein Abschlusszeugnis.)

Art:
Dual, Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule. Für Steinmetze und Steinbildhauer gibt es insgesamt zehn Berufsschulstandorte. Für den Naturwerksteinmechaniker befinden sich die Berufsschulen in Mayen (Rheinland-Pfalz) und Eichstätt (Bayern). Die überbetriebliche Unterweisung findet an einem der drei Ausbildungszentren in Holleben (Sachen-Anhalt), Wunsiedel (Bayern) und Ingolstadt (Bayern) statt (Adressen am Ende dieses Artikels).

Voraussetzungen:
Fingerspitzengefühl, Kreativität, Interesse am Umgang mit Technik, handwerkliche Begabung, Kraft, räumliches Denken, gute mathematische Kenntnisse

Einsatzorte:
Werkstätten, Steinbildhauereien, Bauhütten, Baustellen, Steinmetzbetriebe, Naturwerksteinbetriebe, der eigene Betrieb (Selbstständigkeit)

Weiterbildungsmöglichkeiten:
Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet des Handwerks (z. B. Restaurator, Betriebswirt), Steintechniker, Steingestalter und die Meisterausbildung durch die HWK oder IHK, sowie Seminare für Kalkulation, Grabmalgestaltung u.v.m.

Fördermittel für die Ausbildung
Über Fördermittel für ausbildende Betriebe und Auszubildende im Handwerk informiert das bei der Holzmann Medien GmbH & Co. KG erscheinende "Handwerk Magazin" in einer Marktübersicht. Dargestellt sind unterschiedliche Förderprogramme, Ansprechpartner für die Antragstellung, Zielgruppen sowie Förderbedingungen und Förderhöhen. Die Förderprogramme für Betriebe werden meistens von der Arbeitsagentur angeboten und zielen in erster Linie darauf ab, auch Bewerbern mit Vermittlungshemmnissen eine erfolgreiche Ausbildung zu ermöglichen. Doch auch Auslandspraktika werden gefördert. In der Marktübersicht aufgelistet sind die Einstiegsqualifizierung (EQ), ausbildungsbegleitende Hilfen (ABH), assistierte Ausbildung (ASA), die Initiative "Zukunftsstarter", Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben (berufliche Rehabilitation) und das Erasmus-Programm für Jungunternehmer. Auszubildende, deren Gehalt im Einzelfall nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, können im Einzelfall finanzielle Unterstützung durch Fördermittel erhalten. Die wichtigsten sind hier das BAFÖG, die Berufsausbildungshilfe (BAB), das Kindergeld und der Bildungskredit.
Der Download der Marktübersicht kann unter www.handwerk-magazin.de/foerdermittel-fuer-ausbildende-betriebe-uazubis/383/5795 aufgerufen werden. 

Steinmetz-Ausbildung:



Aufgaben
:
Verlegen von Bodenbelägen, Versetzen von Treppen und Bauteilen, Montieren von Fassaden, Gestalten/Herstellen/Versetzen von Grabzeichen und Denkmalen, in Stand halten/setzen und Restaurieren von Bauwerken und Denkmalen


Steinbildhauer-Ausbildung:

Aufgaben:
Gestalten/Herstellen von Formen und Modellen, Herstellen von Schriften/Reliefs/Skulpturen, in Stand setzen und Restaurieren von Bildhauerarbeiten

Die Ausbildung zum Steinmetz/Steinbildhauer läuft zum Teil über das Berufsbildungswerk (bbw). Es ist eine gemeinsame Einrichtung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und des Bundesinnungsverbands des deutschen Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks BIV: Steinmetz-Betriebe finanzieren diese über ein Umlageverfahren, welches 1,2 % der Bruttolohnsumme entspricht. Das bbw kümmert sich unter anderem um die Durchführung der überbetrieblichen Unterweisungen in den vier Berufsbildungszentren. Für sechs Wochen im ersten Lehrjahr und je vier Wochen im zweiten und dritten Lehrjahr erfolgt die Unterbringung in Internaten, die an die Bildungszentren angegliedert sind. Mehr Informationen zum bbw erfahren Sie im Interview mit Nina Pörtner in Naturstein 1/2019. Weitere Informationen zur Ausbildung Steinmetz und Steinbildhauer finden Sie unter folgenden Adressen:
www.bivsteinmetz.de  
www.bbw-steinmetz.de
www.zukunft-stein-fuer-stein.de

Was der einzelne Betrieb in Sachen Ausbildung tun kann, schildert im Gespräch Alfred Paschek vom Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks (bbw) in Naturstein 7/2019, ab Seite 12. Er ist seit Januar 2019 der neue Berufsbildungsreferent des bbw. In erster Linie ist er aktiv daran beteiligt, eine ordnungsgemäße überbetriebliche Ausbildung zu gewährleisten. Dazu tauscht er sich regelmäßig mit Vertretern unterschiedlicher Einrichtungen des dualen Systems aus. Weitere Aufgaben sind die Planung und Durchführung der Berufswettbewerbe sowie die Öffentlichkeitsarbeit des bbw. Paschek ist gelernter Industriemechaniker und studierte in Kiel Philosophie, Medienwissenschaft und Geschichte. Außerdem war er in der Verwaltung einer Wissenschaftsakademie tätig.

Kontakt:
Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks e.V.

Parkstraße 22
65189 Wiesbaden
Tel. 0611 97712-28
Fax 0611 97712-30
info@bbw-steinmetz.de

Einen ersten Eindruck, wie der Arbeitsalltag in der Steinbildhauer-/Steinmetzausbildung aussieht, erhalten Sie anhand dieser Videos:
Zukunft für Stein: Steinmetze erzählen
Ausbildungsserie der Kreishandwerkerschaft Osnabrück: Steinmetz
BR-alpha: Ich mach's! Steinmetz/-in und Steinbildhauer/-in
Film über Anfertigung der Gesellenstücke von Sarah und Benno: In 52 Stunden entsteht aus einem Stück Stein das, was sie gemeinsam mit der Prüfungskommission geplant hatten.

 

Kostenvergütung für Steinmetz- und Steinbildhauerlehrlinge:
Die Ausbildungsvergütung ist tariflich festgelegt und beträgt seit dem 1. August 2021 in den alten  und neuen Bundesländern gleich viel:
Im 1. Ausbildungsjahr  850 € 
Im 2. Ausbildungsjahr  950 €
Im 3. Ausbildungsjahr  1.100 € 

Der Mindestlohn stieg zum 01.08.2021 von bisher 12,20 € auf 12,85 €. Zum 01.08.2022 steigt der Mindestlohn auf 13,35 €. Die Laufzeit des Vertrages ist bis zum 30.09.2023 vorgesehen. Es wird Allgemeinverbindlichkeit beantragt. Mehr zur Änderung der Tarifbabschlüsse erfahren Sie hier. 

Neue Ausbildungsordnung ab 1. August 2018
Seit vielen Jahren arbeitet das Steinmetzhandwerk an der Modernisierung seiner Ausbildungsordnung. Und das mit gutem Grund, denn die bisherige stammt noch aus dem Jahr 2003. Aktuelle Erfordernisse im Berufsbild machten eine Modernisierung daher dringend erforderlich.

Neu ist, dass die Lehrlinge auch in CAD/CNC-Technik unterrichtet werden, den Umgang mit künstlich hergestellten Steinen erlernen und im Thema Kundenorientierung intensiver unterrichtet werden. Alle Erweiterungen gelten für beide Fachrichtungen Steinmetzarbeiten und Steinbildhauerarbeiten. Die Berufsbezeichnung lautet weiterhin Steinmetz/Steinmetzin und Steinbildhauer/Steinbildhauerin.
Weiterhin wird es keine gestreckte Prüfung geben, sondern wie bisher eine Zwischenprüfung ohne Anrechnung auf die Abschlussprüfung.
Neu ist allerdings das vielfach diskutierte "situative Fachgespräch" während der praktischen Prüfung, das mit einer Dauer von 10 Minuten geführt wird. Viele Prüfer sehen dieses Thema zwar kritisch, da die Prüflinge in der Situation sehr angespannt sind, aber letztendlich musste sich die Branche hier den Vorgaben unterwerfen und wird dies praktisch in geeigneter Form umsetzen.

Die Zwischenprüfung dient der Ermittlung des Ausbildungsstands und richtet sich nach den in den ersten 18 Monaten vermittelten Inhalten gemäß Ausbildungsrahmenplan. Die Zwischenprüfung hat einen praktischen Prüfungsbereich, der sieben Stunden beanspruchen darf. Innerhalb dieser Zeit wird das situative Fachgespräch mit dem Prüfling geführt. Weiterhin sollen praxisbezogene Aufgaben in 180 Minuten schriftlich bearbeitet werden. Die Gesellenprüfung soll feststellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. Die Prüfung teilt sich in fünf Prüfungsbereiche jeweils für die Fachrichtung Steinmetz und Steinbildhauer. Die beiden ersten Prüfungsbereiche sind die praktischen Aufgaben, das Prüfungsstück mit Dokumentation in 52 Stunden, die Arbeitsaufgabe mit situativem Fachgespräch innerhalb von maximal acht Stunden. Die restlichen drei Bereiche sind schriftliche Ausführungen zu theoretischen Themen innerhalb 360 Minuten, davon je 150 Minuten für die Prüfungsbereiche Planung/Gestaltung und Fachtheorie und 60 Minuten für den Prüfungsbereich WiSo.

Derzeit werden die Kurse für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) unter fachlicher Leitung und Aufsicht des Heinz-Piest-Instituts Hannover (HPI) sowie Beteiligung der Branche entwickelt. Im Herbst wird das BIBB online eine Umsetzungshilfe "Ausbildung gestalten" veröffentlichen. Darin enthalten ist auch die angepasste "Durchführungsrichtlinie für die Zwischen- und die Gesellenprüfung". Das Redaktionsteam besteht aus Mitgliedern der Autoren der Ausbildungsordnung.

Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ) Holleben in Sachsen-Anhalt
Seit September 2022 findet hier für rund die Hälfte der Steinmetz-Azubis die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) stattfinden. Seit 1991 findet dort Ausbildung in Bauberufen statt. Es gibt 16 Ausbildungshallen, ein Internat und ein Verwaltungsgebäude. 24 Mitarbeiter kümmern sich um die Belange der Azubis. Das Gelände ist 72.000 m² groß und bietet neben riesigen Grünflächen viele Angebote für den Nachwuchs. Maßgebliche Ausstattung bilden eine Brückensäge (Hersteller: GMM Steinbearbeitungsmaschine), eine Gelenkarmschleifmaschine (Hersteller: Comandulli), eine Wasseraufbereitungsanlage (Hersteller: Eich) und eine Absauganlage (Hersteller: Entstaubungsgeräte Pulsnitz). Alle vier Hallen verfügen über modernste Wasser,- Druckluft-und Elektroinstallationen. Die verantwortlichen Ausbilder bringen neben den Qualifizierungen als staatlich geprüfter Steintechniker/Steinmetzmeister/Restaurator im Handwerk und Gestalter in der Interdisziplinären Gestaltung auch vielseitiges Fachwissen mit. Spezialisierungen umfassen die Grabmalgestaltung, Fußboden- und Treppentechniken, Fassadenbekleidungen, Bildhauerarbeiten, klassische Stein- und Restaurierungsarbeiten sowie Arbeiten an programmierbaren Maschinen. 

Kontakt:
ÜAZ Holleben
Südstraße 4a
06179 Teutschenthal OT Holleben
Tel.: 0345 6134-501
Fax: 0345 6134-555
holleben@bauausbildung.de
www.bauausbildung.de/standorte/holleben

Mehr Informationen zum ÜAZ Holleben: 
> "Steinmetzen an der Saale" in NS 07/2022, ab Seite 64
> "Überbetriebliche Ausbildung startet im September im ÜAZ Holleben bei Halle" in NS 09/2022, S. 106

 

Naturwerksteinmechaniker-Ausbildung:



Aufgaben:
Überwiegend maschinelle Anfertigung und Bearbeitung von Naturwerksteinplatten, Engineered Stone, Verbundplatten, Dünnsteinen sowie von Massivstücken, Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen (CAD), Transportieren und Lagern von Naturwerksteinen und Hilfsstoffen, Auswählen von Naturwerksteinen anhand fertigungstechnischer Gesichtspunkte, Auswahl/Bedienung und Wartung von CNC-gesteuerten Maschinen und Anlagen mit den dazugehörigen Diamantwerkzeugen, Oberflächenbearbeitung mit verschiedenen Techniken, Erkennung und Behebung von Produktionsstörungen, Versetzen von Fassaden, Böden und Massivwerkstücken

Fachrichtungen:
Maschinenbearbeitungstechnik, Schleiftechnik und Steinmetztechnik
 

Duales Studium im Natursteinbereich
Seit dem Schuljahr 2014/15 können angehende Natursteinmechaniker/-innen an der Staatlichen Berufsschule Eichstätt auf Initiative des Deutschen Naturwerkstein-Verbands (DNV) ein duales Studium (Verbundstudium) aufnehmen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier
 

Folgende Schulen bieten die Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker an:

Staatliche Berufsschule Eichstätt
Burgstraße 22
85072 Eichstätt
Tel. 08421 9898-0
Fax 08421 9898-98
info@berufsschule-eichstaett.eu
www.berufsschule-eichstaett.eu

Die neue Lehrwerkstatt für Naturwerksteinmechaniker/innen an der Staatlichen Berufsschule Eichstätt wird mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 den Betrieb aufnehmen. Das zentrale Absaugsystem mit acht Schleifkabinen erfasst sicher die anfallenden Schwebstäube und gewährleistet so eine gesunde Lernumgebung. Mehr dazu lesen Sie in Naturstein 4/2021, ab Seite 60. 


Carl-Burger-Schule
Fachschule für Steintechnik
Gerberstraße 1
56727 Mayen
Tel. 02651 98910
Fax 02651 989130
info@bbs-mayen.de
www.bbs-mayen.de

Naturwerksteinmechaniker aus NRW ausgezeichnet
Zum dreizehnten Mal fand am 3. Dezember 2018 die jährliche Ehrung Deutschlands bester IHK-Azubis in Berlin statt. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobten die außergewöhnlichen Erfolge der Jugendlichen und ihrer Ausbildungsbetriebe. Insgesamt wurden 213 Bundesbeste in 205 Ausbildungsberufen ausgezeichnet. Das Bundesland mit den meisten Top-Platzierungen (60) war Nordrhein-Westfalen. Dort haben auch die beiden erfolgreichsten Naturwerksteinmechaniker-Azubis ihre Ausbildung absolviert.
In der Sparte Naturwerksteinmechaniker mit der Fachrichtung Steinmetztechnik reüssierte Bianca Adams, die die Berufsfachschule in Mayen besucht und beim Steinmetzbetrieb Schwartzenberg in Aachen gelernt hat. In der Naturwerksteinmechanikersparte Maschinenbearbeitungstechnik hat Marc Helleberg von der W. Fach Natursteinfachbetrieb GmbH in Bielefeld seine Ausbildung im letzten Jahr am besten abgeschlossen. Mehr Informationen finden Sie in Naturstein 2/2019.

Fortbildungsmöglichkeiten für Steinmetze, Steinbildhauer und Naturwerksteinmechaniker:
Nach der Ausbildung und der bestandenen Gesellenprüfung gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Steinmetze, Steinbildhauer und Naturwerksteinmechaniker, sich weiterzubilden. Viele Ausbildungsstätten bieten Seminare für Steinmetz-Software, Kalkulation, figürliches Gestalten, Grabmalgestaltung und vieles mehr an.

Steintechniker
Eine Möglichkeit der Weiterbildung ist der staatlich geprüfte Techniker der Fachrichtung Steintechnik, kurz auch Steintechniker genannt. Dieser plant, koordiniert und überwacht Natursteinarbeiten, außerdem übernimmt er die Bauabrechnung und führt Qualitätsprüfungen durch. Zulassungsbedingung für die Weiterbildung ist eine abgeschlossene Steinbildhauer-, Natursteinschleifer- oder Steinmetzausbildung oder eine andere einschlägige Berufsausbildung. Die Weiterbildung zum Steintechniker dauert im Vollzeitunterricht zwei Jahre. Angeboten wird diese Aus- oder Fortbildung unter anderem in Wunsiedel und München. Mehr Informationen zur Ausbildung des CNC-Steintechnikers finden Sie hier.

Staatlich geprüfter Gestalter
Neben dem Steintechniker wird in Wunsiedel ab September 2016 auch die zweijährige Vollzeitausbildung zum "Staatlich geprüften Gestalter" mit dem Schwerpunkt "Interdisziplinäre Gestaltung" angeboten. Dafür erhielt die "Staatliche Fachschule für Steintechnik Wunsiedel im Fichtelgebirge" extra den Zusatz "und Gestaltung" in ihrem Namen und heißt nun "Staatliche Fachschule für Steintechnik und Gestaltung Wunsiedel im Fichtelgebirge". Die neue Fortbildung ist bundesweit einmalig. Der Zweig ist offen für Teilnehmer aus allen Gewerken und will "mit der Verbindung verschiedener Materialien wie Stein, Holz, Metall, Glas, Keramik, Kunststoff, Textil und Farbe den aktuellen, modernen Gestaltungsströmungen Rechnung tragen, ähnlich dem ursprünglichen Bauhaus-Modell". Zugangsberechtigt sind nach Abschluss einer Lehre und einem Jahr Berufspraxis annähernd alle Berufe, die in eine gestalterische Zukunft führen, wie z.B. Steinmetz, Fliesenleger, Mauer, Stuckateur, Ofenbauer, Zimmerer, Schreiner, Glaser, Keramiker, Metallbauer, Schmied, Spengler, Maler, Lackierer, Polsterer, Sattler, Raumgestalter, Garten- und Landschaftsbauer, Konditor etc. Nähere Informationen zur Fortbildung finden Sie hier.

Steingestalter
Die Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule in Freiburg bietet neben dem Techniker auch den staatlich geprüften Gestalter in der Fachrichtung Steintechnik an. Die Voraussetzungen dafür sind die gleichen wie beim Steintechniker, die Ausbildung in Vollzeitunterricht dauert ebenfalls zwei Jahre. Sie endet mit der Gestalter- und Meisterprüfung. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Interdisziplinäre Gestaltung
Ab September 2016 bietet die Staatliche Fachschule für Steintechnik und Gestaltung Wunsiedel einen Abschluss in Interdisziplinärer Gestaltung an. Diese zweijährige Ausbildung ist bundesweit einmalig. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Naturstein-Ausgabe 4/16. ab Seite 46.


Der nächste große Schritt ist die Ausbildung zum Meister und somit die Aussicht, später einen eigenen Betrieb zu leiten.

 

Für Steinmetze/Steinbildhauer gibt es folgende Meisterschulen:

Meisterschule für Handwerker Kaiserslautern
Dauer: 1 Jahr, Ferienregelung nach der Ferienordnung Rheinland-Pfalz
Voraussetzungen:
Abschlusszeugnis der Hauptschule (oder höher), Berufsausbildung und eineinhalb-jährige Berufserfahrung
Kosten:
Keine Erhebung von Schulgeld, es entstehen nur Kosten für Lern- und Arbeitsmittel sowie die Prüfungsgebühr der HWK Kaiserslautern, Meister-BAFöG kann beantragt werden.
Anmeldung:
Bis 1. März jeden Jahres mit entsprechenden Unterlagen (Zeugnisse, Bescheinigungen über Arbeitstätigkeiten)

Kontakt:
Bezirksverband Pfalz
Meisterschule für Handwerker
Am Turnerheim 1
67657 Kaiserslautern
Tel. 0631 3647-405 oder -406
Fax 0631 3647-404
info@mhk.bv-pfalz.de
www.meisterschule-kaiserslautern.de

EFBZ
Dauer: 9 Monate Vollzeit ohne Ferienregelung
Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung in den einschlägigen Berufen oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf mit mehrjähriger Berufserfahrung im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
Kosten: 5.500 Euro zzgl. Prüfungsgebühren der Handwerkskammer Oberfranken und der Kosten für das Meisterstück. BaFÖG und Meisterbonus kann beantragt werden. Schulgeld wird nicht erhoben.
Anmeldung: Kein Anmeldeschluss, Anmeldung bei freien Plätzen immer möglich.

Kontakt:
Europäisches Fortbildungszentrum
Kompetenzzentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
Marktredwitzer Straße 60
95632 Wunsiedel
Tel. 09232 1038
Fax: 09232 8325
info@efbz.de  
www.efbz.de 

Friedrich Weinbrenner Gewerbeschule Freiburg
Vorkurs:
Gesellen und Gesellinnen haben die Chance, vor dem Meisterkurs einen sechsmonatigen Vorkurs zu absolvieren. Damit können praktische Erfahrungen gemacht, fehlende theoretische Kenntnisse erlernt und Gelerntes aus dem dritten Lehrjahr aufgefrischt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Dauer: 1 Jahr, Ferienregelung nach der Ferienordnung  Baden-Württemberg
Voraussetzungen:
Eine abgeschlossene Ausbildung als Steinmetz oder Steinbildhauer sowie mindestens eine zweijährige praktische Tätigkeit nach der Gesellenprüfung
Kosten:
Schulgeld in Höhe von 700 €, Zeichenmaterial und Lehrmittel ca. 300 €, Exkursionen (obligatorisch) ca. 300 – 400 €, hinzu kommt selbstständig zu beschaffendes Werkzeug (Neuwert: ca. 900 €).
Anmeldung: Der Aufnahmeantrag muss bis zum 1. März gestellt worden sein.

Kontakt:
Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule
Meisterschule für Bildhauer und Steinmetzen
Bissierstrasse 17
79114 Freiburg
Tel. 0761 2017741
Fax 0761 2017498
www.fwg-freiburg.de

Weitere Informationen zur Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule finden Sie in der Naturstein-Ausgabe 9/2020, ab Seite 60.

Meisterschule für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk München
Dauer: Zwei Jahre im Vollzeitunterricht
Voraussetzung:
Nachweis der erfolgreich abgelegten Gesellen- oder Facharbeiterprüfung, Nachweis einer mindestens einjährigen Gesellentätigkeit oder Nachweis einer siebenjährigen einschlägigen Tätigkeit
Kosten:
Verbrauchskosten 100 €, Bücher/Zeichenmaterial/Programmlizenzen 150 – 250 €, Meisterprüfungsgebühr von 552 €, Werkzeuge können per Sammelbestellung erworben werden, Studienfahrten werden bezuschusst, Fördergelder: (Meister-)Bafög, Bildungskredit oder Begabtenförderung
Anmeldung: Ende April, aber bei freien Plätzen auch im neuen Schuljahr

Kontakt:
Fachschule für Steintechnik und Meisterschule für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
Luisenstraße 9
80333 München
Tel. 089 23332-764
Fax 089 23332-765
www.fs-stein-muenchen.de

Sächsische Steinmetzschule Demitz-Thumitz
Dauer: 800 Unterrichtsstunden verteilt auf 20 Wochen (Teilzeitmodell)
Voraussetzung:
Erfolgreicher Abschluss der Gesellenprüfung
Kosten:
1900 €, nicht enthalten sind Unterkunft, Lehrmittel, Material und Prüfungsgebühren, Ausbildungszuschuss kann beantragt werden
Anmeldung: Der nächste Anmeldeschluss ist Februar/März.

Kontakt:
Sächsische Steinmetzschule
Berufsschule für Steinmetzen und Steinbildhauer
August-Bebel-Straße 17
01877 Demitz-Thumitz
Tel. 03594 703398
Fax 03594 705527
info@steinmetzschule.de
www.steinmetzschule.de

Fachschule für Steinmetzen, Steinbildhauer und Steintechniker Aschaffenburg
Dauer: Der praktische Unterricht findet in Blockform statt. Abends und an den Wochenenden/in den Ferien kann eigenverantwortlich in der Schule gearbeitet werden.
Vorrausetzungen:
Eine abgeschlossene Ausbildung in den einschlägigen Berufen oder aber eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf mit mehrjähriger Berufserfahrung im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
Kosten:
Der Schulbesuch ist kostenfrei, zu Beginn des Schuljahres werden 800 € für Materialen gezahlt, am Ende wird eine Schlussabrechnung erstellt, die entweder eine Nachzahlung oder Rückzahlung zur Folge hat
Anmeldung: Anmeldeschluss 1. September

Kontakt:
Fachschule für Steinmetzen,  Steinbildhauer und Steintechniker
Schloßgasse 27
63739 Aschaffenburg
Tel. 06021 5837090
Fax 06021 58370999
steinmetzschule@aschaffenburg.de
www.steinmetzschule-aschaffenburg.de


Staatliche Fachschule für Steintechnik und Gestaltung Wunsiedel im Fichtelgebirge
Dauer: 2 Jahre
Voraussetzungen:
abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens ein Jahr Berufserfahrung in einer einschlägigen Tätigkeit
Kosten:
Der Schulbesuch ist kostenfrei, für Lehr- und Lernmittel und die Kosten der Exkursionen müssen die Schüler selbst aufkommen, Meister-Bafög, ein Bildungskredit und eventuell Mietzuschüsse können gewährt werden
Anmeldung: Die Anmeldungen werden nach dem Eingangsdatum berücksichtigt.

Staatliche Fachschule für Steintechnik und Gestaltung
Tannenreuth 1
95632 Wunsiedel
Tel. 09232 2187
Fax 09232 700432
info@fachschule-wunsiedel.de
www.fachschule-wunsiedel.de

Einen Überblick über die Meisterstücke, die in den Meisterschulen entstanden sind, erhalten Sie hier in Form von Fotogalerien.

 

Ausbildung im Ausland
Wer eine Ausbildung in Erwägung zieht, sollte sich bei der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas umsehen. Mehr Informationen dazu finden Sie in Naturstein 07/2016, ab Seite 50. Auch Australien bietet sich gerade für junge Handwerker an, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Lesen Sie mehr dazu hier.



Auch für Naturwerksteinmechaniker gibt es die Möglichkeit der Meisterausbildung:



Industriemeister Naturwerkstein
Im September 2013 startete der aktuelle Vorbereitungslehrgang für die Prüfung zum Industriemeister Naturwerkstein an der IHK Nürnberg mit 19 Meisterschülern. Unter ihnen ist zum ersten Mal eine Frau. Der Lehrgang lief bis August 2014 als e-learning Kurs und begann dann im September mit der ersten Blockwoche in Eichstätt (s. Naturstein 6/2013, S. 62). Die Abschlussprüfung war im Frühjahr 2016. Weitere Informationen finden Sie in diesem Flyer.


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IHK Akademie Mittelfranken
Dauer: Etwa 1200 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt in Präsenzunterricht und e-Learning, je ab September
Voraussetzungen:
Eine bestandene Abschlussprüfung in einem Ausbildungsberuf mit der Fachrichtung Naturstein oder der Abschluss einer anderen Ausbildung mit zweijähriger Berufserfahrung in einem Beruf der Fachrichtung, oder eine vierjährige Berufspraxis
Kosten:
6900 €, zuzüglich etwa 450 € Lehrgangsunterlagen, zuzüglich AdA-Teil 425 € und 490 € Prüfungsgebühr

Kontakt:
IHK Nürnberg für Mittelfranken
Ulmenstraße 52
90443 Nürnberg
Tel. 0911 1335-335
Fax 0911 1335-150335
kundenservice@nuernberg.ihk.de
www.ihk-nuernberg.de

Steinmetz-/Steinbildhauermeister
Ein Pilotprojekt der HWK Koblenz und der BBS Mayen ermöglicht es Naturwerksteinmechanikern, die Steinmetzmeisterprüfung abzulegen. Als externe Teilnehmer können daran auch Steinmetz- und Steinbildhauergesellen teilnehmen. Parallel zum Blockunterricht wird den Auszubildenden abends ein Vorbereitungslehrgang für die Meisterprüfung angeboten. Weitere Informationen finden Sie unter www.hwk-bildung.de/meister.

Besonderheit: Verbundstudium
Seit dem Schuljahr 2014/15 können auf Initiative des DNV (Deutscher Natursteinverband e. V.) an der Staatlichen Berufsschule Eichstätt angehende Natursteinmechaniker/-innen duales Studium (Verbundstudium) aufnehmen. Die Berufsschule Eichstätt vermittelt im ersten Jahr des Ausbildungskonzepts die Inhalte der beruflichen Grund- und Fachstufen. Parallel vermittelt der Betrieb die Lerninhalte gemäß dem Ausbildungsrahmenplan. Nach dem ersten Ausbildungsjahr legt der/die Studierende die IHK-Zwischenprüfung, während dem vierten Ausbildungsjahr die Abschlussprüfung ab. 



Weitere Fortbildungsmöglichkeiten für Steinmetze, Steinbildhauer und Naturwerksteinmechaniker:

Restaurator im Handwerk



Der "Restaurator im Handwerk" restauriert, renoviert und rekonstruiert historische Bauwerke und Bauwerksteile aus Naturstein. Voraussetzung für diese Weiterbildung ist eine abgeschlossene Meisterprüfung, allerdings sind Sonderzulassungen möglich, zum Beispiel, wenn jemand über einen höheren Bildungsabschluss verfügt (Ingenieure oder Architekten der einschlägigen Fachrichtungen) oder, wenn durch Zeugnisse vergleichbare Kenntnisse nachgewiesen werden können (z.B. Gesellen mit langjähriger Erfahrung in der Denkmalpflege). Darüber muss der Prüfungsausschuss entscheiden. Die Vorbereitung zur Prüfung dauert fünf bis 18 Monate. Weitere Informationen zum Restaurator im Handwerk finden Sie unter:
www.propstei-johannesberg.de
www.akademie-des-handwerks.de
www.efbz.de
www.steinfachschule-wunsiedel.de
 

Vorinstanzliches Urteil: Restaurator ist kein Handwerker
Inwieweit ist das, was ein Restaurator tut, ein Handwerk oder eine künstlerisch-wissenschaftliche Tätigkeit? Diese Frage musste jüngst das hessische Landesarbeitsgericht beantworten. Handwerksbetriebe des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks müssen nach einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für ihre Angestellten Pflichtbeiträge zur Finanzierung einer Zusatzrente und der Berufsausbildung an die Zusatzversorgungskasse des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks (ZVK Steinmetz) zahlen. Der Weimarer Steinrestaurator Ilja Streit hat ein Fachhochschulstudium abgeschlossen und führt einen Betrieb. Die ZVK Steinmetz hatte Streit aufgefordert, anzugeben, welche Mitarbeiter er für welche Aufgaben beschäftigt. Für sie sollte er dann ggf. Beiträge zahlen. Streit legte Widerspruch ein: Er führe keinen gewerblichen Betrieb, sondern übe einen freien Beruf aus. Dafür sei er durch eine akademische Ausbildung qualifiziert. Die ZVK Steinmetz hielt dagegen, dass sich auch Handwerksmeister auf anspruchsvolle Restaurierungsarbeiten spezialisieren können. Streit habe im fraglichen Zeitraum überwiegend Tätigkeiten abgerechnet, die dem Tarifvertrag für Steinmetze unterliegen. Das hessische Landesgericht bestätigte schlussendlich das vorinstanzliche Urteil: Ein Restaurator mit akademischer Ausbildung fällt mit seinem Betrieb nicht unter die Tarifverträge für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk. Demnach müsse er keine Auskünfte über das Gehalt seiner Beschäftigten geben und keine Beiträge an die ZVK Steinmetz abführen. Wenn seine Tätigkeiten durch eine wissenschaftlich-kunsthistorische Herangehensweise geprägt sind, unterhalte der Restaurator keinen Handwerksbetrieb, so der Richter. Die von ihm verwendeten Werkzeuge (wie Mikroskop, Schwamm und Pinsel) würden keine Arbeitsmittel des Handwerks darstellen. (Urteil vom 10. Mai 2019, Az. 10 Sa 275/18 SK) Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Eine Revision zum Bundesarbeitsgericht wurde zugelassen.

Aktualisierter Rahmenlehrplan    
Der geprüfte Restaurator im Handwerk ist die neue bundeseinheitliche dritte Fortbildungsstufe im Handwerk nach § 42 d HwO und setzt sich zusammen aus dem Rahmenlehrplan für die fachübergreifenden Qualifikationen und der jeweiligen Rahmenlehrpläne für die fachspezifischer Qualifikationen der 18 beteiligten Handwerksberufe. Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ist dabei eines der ersten im Handwerk, dessen Rahmenlehrplan für die fachspezifischen Qualifikationen ausgearbeitet und erlassen wurde. Aufgrund der Änderungen in der Prüfungsordnung im Dezember 2020 wurde nun der Rahmenlehrplan des "Gepr. Restaurator/in im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk" angepasst. Am inhaltlichen Kernstück des Rahmenlehrplans (Kompetenzen, Lerninhalte und zeitliche Struktur) wurde nichts verändert. Folgende Anpassungen beschlossen:

  • Die neue Abschlussbezeichnung "Master Professional für Restaurierung im Handwerk" (RestMAProRestPrV) wurde im Rahmenlehrplan an allen notwendigen Stellen ergänzt.
  • Die Vorbemerkungen zu Teilnahmebedingungen, Rechtsgrundlage und Fortbildungsabschluss wurden an die geänderte Prüfungsordnung angepasst. Die Anpassungen umfassen nicht nur das "Materielle Kulturerbe", sondern auch das "Immaterielle Kulturerbe" wie handwerkliche Fertigkeiten und Kenntnisse.
  • Für die dritte berufliche Ausbildungsstufe ist ein Mindestlernumfang von 1.600 Zeitstunden erforderlich. Aus diesem Grund erfolgte eine Anhebung innerhalb der zeitlichen Struktur des Rahmenlehrplans. (Quelle: Bundesverband deutscher Steinmetze)



Fortbildung europaweit
Die EACD, kurz für European Association of Building Crafts and Design, gründete sich aus dem Zusammenschluss europäischer Steinmetze und Steinbildhauer. Ihr Ziel war und ist es, Fragen zur beruflichen Weiterbildung und der Meisterprüfung im Handwerk zu klären, partnerschaftlich und auf hohem Niveau an einem europäisch geltenden Aus- und Weiterbildungsstandard zu arbeiten und dabei Kreativität und Offenheit im Handwerk zu wahren. Die Mitglieder streben nach der Akzeptanz der gesellschaftlichen und kulturellen Hintergründe ihrer Kollegen und nach der Sicherung eines hohen Qualitätsstandards im Handwerk. Ohne Erwerbsziel vertritt die EACD u.a. Berufsbildungseinrichtungen, Fachverbände, Vereine, Stiftungen und Berufsorganisationen und übernimmt zudem eine pädagogische Aufgabe durch das Verbreiten von Studien, von Inhalten für die Aus- und Weiterbildung, von Empfehlungen und Stellungnahmen sowie die Verteilung von Informationen und den Erfahrungsaustausch.
 
Die EACD will dem MASTER OF SCIENCE europaweit einen MASTER OF CRAFT nebenstellen. Erstmalig im Jahre 2006 wurden nach einer internationalen Ausschreibung acht ausgewählte Aspiranten auf eine Europatournee entsandt. Mit den geprüften, erfolgreichen Abschlüssen im Frühjahr 2009 bescheinigte das entsprechende Komitee der EACD in Brüssel den Titel EUROPEAN MASTER OF CRAFT. Eine zweite Tournee fand in den Jahren 2010 bis 2012 statt (sieben Absolventen). Eine Dokumentation darüber erschien in Buchform im Jahre 2014. Die dritte Tournee für Steinmetzen und Bildhauer begann 2014. Mehr Information finden Sie hier.

"Go.for.europe" ist ein Gemeinschaftsprojekt der baden-württembergischen Wirtschaft – des Baden-Württembergischen Handwerkstags e.V., des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags e.V. und des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Südwestmetall e.V. Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. "be europe" ist ein Teilprojekt von "Go.for.europe" und richtet sich an Azubis aus dem Handwerk . Janina Scheurer, Auszubildende im Bildhauerbetrieb "stein gestalten", berichtet in NS 02/2016, ab Seite 34 über ihre Erfahrungen mit dem Projekt.

Baden-Württembergischer Handwerkstag
Franziska Panter
Heilbronner Straße 43
70191 Stuttgart
Tel. 0711 263709-162
fpanter@handwerk-bw.de

 

Weiterführende Adressen:

Die drei Berufsbildungszentren im Überblick:

ÜAZ Holleben
Südstraße 4a
06179 Teutschenthal OT Holleben
Tel.: 0345 6134-501
Fax: 0345 6134-555
holleben@bauausbildung.de 
www.bauausbildung.de/standorte/holleben 

Europäisches Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
Marktredwitzer Str. 60
95632 Wunsiedel
Tel. 09232 1038
Fax 09232 8325
info@efbz.de
www.efbz.de  

Berufsbildungs- und Technologiezentrum Ingolstadt
Brückenkopf 3 + 5
85051 Ingolstadt
Tel. 0841 9652-0
Fax 0841 9652-121
bildungszentrum-ingolstadt@hwk-muenchen.de
www.btz-ingolstadt.de



Weitere Ausbildungsstätten:

LIV Nordrhein Bildungszentrum
Am Südfriedhof 7-9
40221 Düsseldorf
Tel. 0211 154585
Fax 0211 155960
info@liv-stein.de
www.liv-stein.de

Die Situation in den Berufsschulen und Ausbildungszentren
In einer Umfrage der Zeitschrift Naturstein schildern Ausbilder und Fachlehrer die aktuelle Situation an den Berufsschulen. Obwohl der Rückgang der Berufsschüler deutliche Spuren hinterlässt, gibt es auch erfreuliche Lichtblicke. Die Ergebnisse finden Sie hier.

Autorin: Christine Kulgart

Bilder: Susanne Storath

(Aktualisiert am 03.03.2024)