Flüchtlinge ins Handwerk integrieren

Thomas Erdmann, Kreishandwerksmeister und Landesinnungsmeister des Thüringer Steinmetzhandwerks, und Detlef Leibing, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Weimar/Sömmerda, haben sich im November 2015 in einem offenen Brief zum Thema Flüchtlingsintegration u.a. an den Thüringer Minister Dieter Lauinger gewandt. Zuvor hatte eine von der KH im September durchgeführte Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben ergeben, dass gerade im Dachde­cker-, Steinmetz-, Zimmerer- sowie Metall- und Kraftfahrzeuggewerbe noch Fachkräfte und Auszubildende gesucht werden und Unternehmen bereit wären, nach Klarstellung der rechtlichen Grundlagen Flüchtlinge einzustellen. Vo­raussetzung seien das entsprechende fachliche Können und Grundkenntnisse der deutschen Sprache.

Berufspraktische Eignungsfeststellung gefordert
Erdmann und Leibing plädieren für eine "schnellstmögliche berufspraktische Eignungsfeststellung verbunden mit einer nachfolgenden bedarfsgerechten und sozialpädagogischen begleitenden Qualifizierung", z.B. unter Mithilfe des Bildungszentrums und der Kooperationspartner der KH. "Diese Qualifikation sollte mit berufsbezogenen Sprachangeboten sowie Anteilen von berufspraktischen Erprobungen in den Unternehmen einhergehen", heißt es in ihrem Brief. Die Entscheidungsträger von Bund und Land seien dazu aufgerufen, dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen und die finanziellen Mittel bereitzustellen.

Positives Echo
Ein »überaus positives Echo« haben die beiden Initiatoren laut eigenen Angaben bereits von den regionalen Jobcentern und Arbeitsämtern erhalten, mit denen die KH bereits Abstimmungstermine durchgeführt und eine Arbeitsgruppe gebildet hat, um mit vorhandenen Programmen und Möglichkeiten Ausbildung und Berufseinstieg vor Ort zu organisieren. Außerdem hätten Bundestagsabgeordnete über neu aufgelegte Programme und Finanzierungsmöglichkeiten informiert.

(Erschienen am 12.01.2016)

Autorin: Susanne Storath