Neuwahlen nach Innungsfusion

Der neue Vorstand der Steinmetzinnung Hessen-Mitte: hinten v. l.: Olaf Schulz, Peter Ritter, Matthias Bück und Johannes Petry; Mitte v. l.: Stefan Schneider und Georg Müller sowie vorne v. l.: Karl Malter, Gunther Seiffert und Ralf Zimmermann (Foto: Steinmetz-Innung Hessen-Mitte)

Ralf Zimmermann (l.) überreicht Ulrich Petry den Goldenen Meisterbrief.

Am 9. April traf sich die Steinmetzinnung Hessen-Mitte zur ersten Mitgliederversammlung nach der Innungsfusion in Ronneburg-Hüttengesäß. Seit Januar gehört neben den Bezirken Darmstadt, Frankfurt, Lahn-Dill auch der Main-Kinzig-Kreis zu Hessen-Mitte. Knapp 30 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.

Notfallkoffer packen
Roland Moser, Dipl. Kfm. und Betriebsberater der Handwerkskammer Wiesbaden, referierte über den "Notfallkoffer" für Unternehmer. Schon kurze Zwangspausen durch Krankheit oder Unfall des Entscheidungsträgers können insbesondere für kleinere und mittlere Familienunternehmen eine existentielle Krise nach sich ziehen, wenn es nicht gelingt, die Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Hat der Unternehmer z.B. keine Bank- oder Kontovollmacht erteilt, können Zahlungen unter Umständen nicht geleistet werden. Deshalb sollte er rechtzeitig Vorsorge treffen und sich fragen: "Was geschieht, wenn ich plötzlich meinen Betrieb – eventuell sogar für einen längeren Zeitraum – nicht mehr führen kann?" Moser empfiehlt dem Unternehmer, einen "Notfallkoffer" zu packen. Gemeint ist ein Ordner, in dem Maßnahmenpläne sowie Kopien wichtiger Dokumente und Hinweise zu dem Aufbewahrungsort der Originale systematisch für den Ernstfall zusammengestellt sind.

Steinmetz-Seminare und Ausbildung
Über Aktuelles aus vom Landes- und Bundesinnungsverband berichtete Sonja Mücke von der Ge­schäftsstelle des LIV Hessen. Der Steinmetz-Ausflug ins Altmühltal 2015 und das Seminar über richtige Kalkulation, QR-Codes auf Grabmalen und Schadensfälle aus der Praxis seien die Highlights des Landesinnungsverbands gewesen und bei den Mitgliedsbetrieben auf großes Interesse gestoßen. Auf den Bausektor ausgerichtete Seminare stehen laut Sonja Mücke auf der Agenda 2017.
Der Bundesverband beschäftige sich derzeit verstärkt mit dem Thema Aus- und Weiterbildung, um die für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk überlebenswichtigen Fachkräfte für die Zukunft zu sichern.

Beteiligung am Hessentag
Neben den allgemeinen Tätigkeiten habe sich der hessische Vorstand mit der Überarbeitung der Internetseite http://stein-kann.de befasst, so Mücke. Die Homepage werde der mobilen Version angepasst, vereinfacht und eine neue ansprechendere Aufmachung erhalten. Über das Steinmetz-Symposium auf Kloster Altenberg 2015 sei der der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus auf die Innung Hessen-Mitte aufmerksam geworden. Eine Kooperation werde angestrebt. Erstes gemeinsames Projekt solle der Hessentag in Herborn vom 20. bis 23. Mai sein. Dort wolle sich die Innung auf dem Stand des Geoparks mit lebender Werkstatt präsentieren und für Nachwuchs werben.

Der ehemalige Bezirksobermeister Walter Hess informierte darüber, dass die Gemeinde Münster von den "Urnencontainern" auf dem Friedhof abgekommen ist und stattdessen Urnengemeinschaftsgrabanlagen umgesetzt werden sollen. 

"Tag des Friedhofs" in Frankfurt
Der "Tag des Friedhofs" in Frankfurt hat sich fest etabliert. Es werden Führungen und Vorträge rund um den Friedhof angeboten. Allerdings kämpft man dort mit dem Desinteresse der Mitgliedsbetriebe. Die Veranstaltung 2015 wurde mit Auf- und Abbau von nur einer Firma geleistet. Bezirksobermeister Seiffert appelliert noch einmal an alle Betriebe sich in 2016 zu beteiligen.

Eröffnung des Lahn-Marmor-Museums
Der Höhepunkt im Bezirk Lahn-Dill war die Eröffnung des Lahn-Marmor-Museums. Die Steinmetzinnung Hessen-Mitte ist seit einigen Jahren Mitglied des Vereins Lahn-Marmor und wurde herzlich empfangen. Der Umsetzung und Realisierung des Museums gingen viele Überlegungen voraus. Ein Besuch sei durchaus lohnenswert.

Neuer Vorstand
Bei den Neuwahlen unter der Leitung von Peter Raschke wurden Ralf Zimmermann (Gladenbach) zum Obermeister und Gunther Seiffert zum stellv. Obermeister gewählt.
Der weitere Vorstand setzt sich aus den Bezirksobermeistern zusammen, die bereits auf den Bezirksversammlungen gewählt wurden. Dies sind: Karl Malter (Main-Kinzig), Peter Ritter (Darmstadt), sowie Ralf Zimmermann (Lahn-Dill) und Gunther Seiffert (Frankfurt).
Als Beisitzer im Vorstand wurden außerdem gewählt: Olaf Schulz (Wetzlar), Stefan Schneider (Offenbach), Johannes Petry (Mittenaar), Matthias Bück (Solms), Jürgen Kreis (Freigericht) und Christian Hess (Seeheim-Jugenheim).
Vorsitzender des Berufsbildungsausschuss wurde Georg Müller (Bad Vilbel), seine Beisitzer Stefan Schneider und Peter Ritter. Der Gesellen- und Zwischenprüfungsausschuss setzt sich zusammen aus den Meisterbeisitzern Markus Löll (Aßlar) und Jürgen Kreis (Freigericht). Stellvertreter sind Peter Rupp (Hohenahr) und Uwe Moka (Wehrheim).

Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten
Neu für die Großinnung Hessen-Mitte ist der Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten, dessen Vorsitzende weder Innungsmitglied noch Arbeitgeber oder Arbeitnehmer eines gewerblichen Betriebes sein darf. Zum Vorsitzenden wurde Michael Schwaab, Hauptamtsleiter der Stadt Gelnhausen, gewählt. Meisterbeisitzer ist Hans-Peter Neuberger (Erlensee) und stellv. Meisterbeisitzer Karl Malter. Der Rechnungs- und Kassenprüfungsausschuss besteht aus Katja Lediger-Neuberger (Erlensee) und Walter Hess (Seeheim-Jugenheim).

Ehrung und Abschied
Anschließend überreichte Obermeister Ralf Zimmermann den Goldenen Meisterbrief zum 50-jährigen Meisterjubiläum im Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk an Ulrich Petry. Herr Petry absolvierte seine Steinmetzlehre im elterlichen Betrieb und legte im Jahr 1966 seine Meisterprüfung mit Bravour ab. Das leistungsfähige Unternehmen seines Vaters übernahm er nach dessen Tod im Jahre 1973. Moderne Maschinen wurden angeschafft, mit denen sämtliche Produkte bis zum fertigen Grabmal steinmetz- und Steinbildhauergerecht und nach den Wünschen des Kunden angefertigt wurden. Neben heimischen Materialien werden bis heute zahlreiche ausländische Natursteine angeboten. Den Betrieb führt nun Sohn Johannes Petry in dritter Generation. Für die Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Lahn-Dill fungierte Ulrich Petry von 1981 bis 1987 als Kassenprüfer und engagierte sich von 1987 bis 1993 als Beisitzer im Vorstand.
Obermeister Zimmermann würdigte sein Engagement zum Wohle des Steinmetz-Handwerks mit einem kleinen Präsent.

Aus dem Vorstand verabschiedet wurde Walter Hess. Er war seit 1997 in der Gesellenprüfungskommission tätig. Von 2002 bis 2008 hatte Hess das Amt des stellv. Obermeisters der Steinmetzinnung Hessen-Mitte inne bevor er 2008 Bezirksobermeister für Darmstadt wurde. Weiter fungierte er als Schlichter im Bereich Bau und war Delegierter des LIV Hessen. OM Ralf Zimmermann dankte ihm mit einem Präsent für seine langjährige Tätigkeit in der Steinmetzinnung.

Geplante Aktionen für 2016:
Für 2016 sind noch folgende Aktionen geplant: Hessentag in Herborn vom 20. bis 23. Mai, "Tag des Friedhofs" in Frankfurt und das Steinmetz-Symposium mit anschließender Freisprechung vom 2. bis 4. September auf Burg Frankenstein. Außerdem ist vom 7. bis 11. Januar 2017 ein Winterurlaub für Skifahrer und Nicht-Skifahrer geplant.

(Erschienen am 13.05.2016)

 

Autor/in: Sonja Mücke