Ausbildung in der Diskussion

LIM Karl-Heinz Damm, Sonja Mücke und Klaus Zeller von der Geschäftsstelle des LIV bei der KHS Gelnhausen, und Ralf Zimmermann, gastgebender Obermeister Fotos: Susanne Storath

Benjamin Ritter (2.v.r.) informierte über die aktuellen Ausbildungszahlen in Hessen.

Raphael Holzer von der Technischen Informationsstelle des BIV berichtete von seiner Tätigkeit für den Bundesverband.

Am 2. und 3. Dezember fand die Obermeistertagung und Delegiertenversammlung des LIV Hessen in Niederweidbach/ Bischoffen statt. Landesinnungsmeister Karl-Heinz Damm begrüßte rund 20 Teilnehmer bei der gastgebenden Innung Hessen-Mitte. In den Diskussionen nahm das Thema Ausbildung viel Raum ein. Unter anderem ging es um die Zukunft des Ausbildungszent­rums in Mainz mit aktuell 226 Steinmetz-/Steinbildhauerlehrlingen in drei Lehrjahren. Vertreter des bbw, BIV und der vier betroffenen Landesinnungsverbände hatten sich diesbezüglich am 29. November zu einem gemeinsamen Austausch getroffen. In den nächs­ten Monaten soll es weitere Zusammenkünfte geben, bei denen ein Vier-Punkte-Plan erarbeitet werden und in die bbw-Vorstandssitzung im April einfließen soll. Einig sind sich die vier LIV, dass man das BBZ in Mainz erhalten möchte.

Social-Media zur Nachwuchswerbung nutzen
Insgesamt klagten viele Obermeister über die Schwierigkeit, überhaupt Lehrlinge zu finden, die oft geringe Qualifikation der Bewerber und deren immer schwächer werdende Lernbereitschaft, aber auch die teilweise Überforderung der Auszubildenden mit der Unterrichtsstoffvermittlung über die Lernfeld-Methode. In Hessen gibt es momentan 67 Steinmetz-/Steinbildhauer-Azubis in allen drei Lehrjahren sowie und sieben Naturwerksteinmechaniker-Lehrlinge, die bei den Handwerkskammern gemeldet sind, informierte der stellv. Lehrlingswart Benjamin Ritter. Dass Naturwerksteinmechaniker ihre Prüfung statt bei einer Industrie- und Handelskammer auch bei einer Handwerkskammer ablegen können, ist übrigens eine Besonderheit, die es seit kurzem in Hessen gibt. Einen Weg, wieder mehr Jugendliche für den Steinmetzberuf zu begeistern, sieht Landesinnungsmeister Damm in der Nutzung von Social-Media: "Wir müssen potentielle Azubis da erreichen, wo sie sich täglich aufhalten und informieren. Dazu gehören u.a. Plattformen wie Facebook. Deshalb: Teilt/Liked und kommentiert die Beiträge auf den Facebookseiten vom BIV und Naturstein und haltet auch eure Lehrlinge dazu an", so Damm. Für 2017 kündigte er eine Annäherung zwischen dem LIV Hessen und der noch selbstständigen Innung Wiesbaden an, deren Obermeister Holger Balz auf der Tagung zu Gast war.

Strukturdatenerhebung hessischer Friedhöfe
Erfreulich war auch die Anzahl, der über die Treuhandstelle Dauergrabpflege Hessen-Thüringen abgeschlossenen Verträge von hessischen Steinmetzen, "die dieses Jahr über dem letztjährigen Ergebnis lag", so Kai Hartmann, der für die Steinmetze im Aufsichtsrat der Treuhandstelle sitzt. Außerdem trugen LIV-Geschäftsstellenleiterin Sonja Mücke und Hartmann im sog. Hessen-Dialog zur Erstelllung eines Fragebogens bei, der die Strukturdaten der hessischen Friedhöfe erfragt und nun an 429 Gemeinden verschickt werden soll. Einige Steinmetze, unter ihnen auch Ralf Zimmermann, Obermeister von Hessen-Mitte, berichteten von der erfolgreichen Einflussnahme auf mehrere Friedhofssatzungen, die nun die Belange von Steinmetzen besser berück­sichtigen. In der Innung Hessen-Nord habe man in Zusammenarbeit mit dem Na­tursachverständigen Andreas Morgenroth erfolgreich zwei neue Urnenwälder verhindert, erzählte Obermeister Jochen Bollerhey. Außerdem sei ein neuer Memoriam-Garten in Planung.

Seminare und Vorträge
Sonja Mücke von der Fachservicestelle bei der KHS Gelnhausen wies auf das vom LIV organisierte Steinmetzseminar hin, das am 17./18. Februar 2017 in Schlüchtern stattfindet, sowie auf die nächste Landesverbandstagung am 22./23. April 2017.

Raphael Holzer von der Technischen Informationsstelle des BIV, stellte u.a. seine Tätigkeit für den Bundesverband Deutscher Steinmetze vor. Neben der Teilnahme an Normausschüssen und der Erstel­lung/ Überarbeitung von Merkblättern gehören dazu auch Messebesuche und die Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft. Holzer informierte auch über vom Arbeitskreis Bau überarbeitete bzw. neu erstellte Merkblätter und weitere Neuigkeiten aus der Verbandsarbeit. U.a. wolle man sich dafür bewerben, dass das Steinmetzhandwerk in die deutsche Weltkulturerbeliste aufgenommen wird.

Außerdem stellte Naturstein-Redakteurin Susanne Storath das Angebot der Fachzeitschrift im Internet vor, das von einer kostenlosen Steindatenbank über einen Webshop bis hin zu verschiedenen Social-Media-Kanälen reicht. Mehr unter http://bit.ly/2gyxXoo.

(9.12.2016)

Autorin: Susanne Storath