Gute Resonanz auf SteinFestival in Salzburg

Beim Europäischen Steinfestival haben Steinmetze und Bildhauer wieder live vor den Augen der Öffentlichkeit gearbeitet.

Vom 3. bis 5. Juni war Salzburg Austragungsort für das Europäische SteinFestival. Auf dem Kapitelplatz vor dem Dom arbeiteten 125 Teilnehmer aus 16. Nationen live vor den Augen zahlreicher Besucher.

Seit 1999 treffen sich Lehrlinge, Gesellen, Steinmetzmeister und Steinbildhauer zum grenzüberschreitenden, handwerklichen Wettstreit und Erfahrungsaustausch. Nach mehreren Stationen in Deutschland, Frankreich, England, Ungarn und Norwegen fand das diesjährige Steinfestival bereits zum zweiten Mal in Österreich statt. Federführender Organisator war Steinmetzmeister Adolf Moser, der schon das erste Festival 2009 nach Salzburg geholt und über die Bühne gebracht hatte. Unterstützt wurde er von der Salzburger Steinmetzinnung und dem Steinzentrum Hallein. Allen Teilnehmern stand ein Werkplatz mit einem 20 x 30 x 30 cm großen Stein zur Verfügung, den sie in rund 17 Stunden nach zuvor angefertigten Entwürfen bearbeiteten. Das Thema des Steinfestivals wird jeweils von den Organisatoren gewählt. In Salzburg ließ das Motto "Von der Romanik bis zur Neuzeit" bewusst viel Spielraum zur Interpretation.

Gewinner prämiert
Neben Teilnehmern aus ganz Europa waren auch Steinmetze aus der Ukraine, aus Argentinien und Kolumbien gemeldet. Das Festival zog wieder Lehrlinge, aber auch Profis an. Die besten Arbeiten wurden am letzten Tag der Veranstaltung von einer international besetzten Jury prämiert. Über den Hauptpreis durfte sich Alex Wenham freuen. Er schuf ein Kapitell, wobei auch eine Flex zum Einsatz kam. Als bester Geselle wurde der Österreicher Marius Golser ausgezeichnet, der bereits bei der letzten Berufs-Weltmeisterschaft in Sao Paulo gewonnen hatte. Golser fertigte ein "Kaiser Karl-Porträt".

Großer Besucherandrang
Groß war wieder der Besucherzuspruch. Ab Samstagvormittag flanierten Einheimische und Touristen zwischen den Teilnehmern, schauten den Nachwuchstalenten und Profis über die Schulter und stellten Fragen zum Stein und zum Beruf. Das erfreulich große Interesse am Steinhandwerk bewies nicht zuletzt die abschließende Versteigerung der Wettbewerbsarbeiten. Den höchsten Erlös mit 1000 Euro brachte eine Mozartbüste eines englischen Bildhauers, aber auch die anderen Steine erzielten beachtliche Preise. Mit den Einnahmen aus der Auktion wird die Förderung des Berufsnachwuchses unterstützt.

Ein ausführlicher Beitrag über das SteinFestival erscheint in der nächsten Naturstein-Ausgabe. Im nächsten Jahr findet die Veranstaltung vom 19. – 21. Ma in Kiskunfélegyháza in Ungarn statt. Mehr Informationen: www.stein-festival.de

(20.6.2016)