Nachruf auf Rainer Habel

Rainer Habel (Foto: privat)

Am 18. April 2020 starb Rainer Habel (76) unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit. In Borsdorf bei Leipzig geboren, blieb der Steinmetzmeister den Großteil seiner beruflichen Laufbahn den heimischen Gefilden treu. So absolvierte er seine Lehre im VEB Kies- und Naturstein Leipzig, dessen Sitz sich im nahegelegenen Beucha befand. Dort stieg er nach seiner Meisterausbildung bis zum Betriebsleiter auf und hatte diesen Posten mehr als 30 Jahre lang inne. In dieser Zeit erlebte er zahlreiche politische wie wirtschaftliche Umbrüche. Insbesondere die Wiedervereinigung stellte das Unternehmen vor große Herausforderungen. Im damaligen Immobilienunternehmer Jürgen Schneider fand sich rasch ein Investor mit großen Plänen. Doch als die Scheinwelt des sogenannten „Baulöwen“ in sich zusammenbrach, gingen auch die Lichter im Beuchaer Werk aus. Für Habel, der sein fachliches Rüstzeug in den bewegten Nach-Wende-Jahren um den Betriebswirt des Handwerks erweiterte, bedeutete dies eine berufliche Neuausrichtung. In der Folge wechselte er nach Rochlitz in die Vereinigten Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH, wo er im Außendienst tätig war. In gleicher Position ließ er seine berufliche Laufbahn bei der sachsen-anhaltischen SH Natursteine Löbejün ausklingen. 

Rainer Habel genoss in der sächsischen Steinmetzzunft aufgrund seines fachlichen Wissens hohe Anerkennung. Darüber hinaus machte er sich als Co-Autor von Fachbüchern sowie als Führer in regionalen Steinbrüchen einen Namen. Seine umfangreiche private Granitsammlung mit Exponaten aus allen Teilen der Welt, soll nach Möglichkeit in einem lokalen Museum ausgestellt werden. 

(19.06.2020)

 

Autor/in: Filip Lachmann