Rund 75 Obermeister von Steinmetzinnungen in ganz Deutschland profitierten am 28. und 29. Januar von der Obermeistertagung des Bundesverbands Deutscher Steinmetze (BIV) in Würzburg. Am allerbesten kam das Miteinander-Diskutieren an.
Wissen, Denken Handeln – so lautete das Motto der vom Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) organisierten Obermeistertagung 2016 in Würzburg. Über 75 Innungschefs nutzten die Gelegenheit zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet. Willkommen geheißen wurden sie von Hermann Rudolph, Landesinnungsmeister in Bayern und stellv. Bundesinnungsmeister, auch im Namen von Josef Hofmann, Obermeister in Unterfranken. Grußworte sprach auch Joachim Grüter, Präsident des Deutschen Naturwerkstein-Verbands (DNV) mit Sitz in Würzburg. Er lobte die Zusammen arbeit mit dem BIV und forderte die Teilnehmer dazu auf, sich noch mehr als bisher auf die Vorzüge des Werkstoffs Naturwerkstein zu besinnen. Insbesondere heimische Steine lägen als rundum nachhaltiges Material voll im Trend. Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb und Geschäftsführerin Sybille Trawinski informierten aus der Arbeit des Bundesverbands. Naturstein-Redakteurin Susanne Storath erläuterte das Angebot des Ebner Verlags Ulm und unseres Bereichs Naturstein in Kooperation mit dem BIV auf allen Kanälen.
Arbeitssicherheit ist ein Muss
Gleichermaßen wichtig und trocken waren zwei Vorträge zum Thema Arbeitssicherheit. Dr. Harald Wilhelm, Bereichsleiter bei der Berufsgenossenschaft Bau, informierte über die Gefährdungsbeurteilung im Handwerksbetrieb. Alfred Wrede, Fachkraft für Arbeitssicherheit, machte deutlich, warum und wie sich jeder Steinmetzbetrieb im Sinne seiner Mitarbeiter mit den sicherheitstechnischen Vorgaben befassen und diese auch umsetzen muss.
Steinmetz-Beiträge zur IGA 2017
"Bundesgartenschauen – Chancen und Möglichkeiten für das Steinmetzhandwerk" – dieses Thema beschäftigte die Obermeister am zweiten Veranstaltungstag. Renate Behrmann, Ausstellungsbevollmächtigte IGA Berlin 2017, informierte über die internationale Gartenschau und den Ausstellungsteil "Grabgestaltung und Denkmal". Wer sich dort mit einem Grabzeichen oder einer Grabanlage beteiligen darf, wird derzeit über einen Wettbewerb von einer Fachjury entschieden. In einer Diskussion sprachen sich Moderator Hermann Rudolph und Gestalter wie Wolfgang Jakob, Stefan Lutterbeck und Thomas Brahm dafür aus, die Innovations- und Qualitätsansprüche sehr hoch zu halten. Bärbel Holländer und Gustav Treulieb plädierten dafür, auch gestalterisch weniger versierten Kollegen, v.a. aus Berlin und Umfeld, Präsenz zu ermöglichen, evtl. in einem gesonderten Feld. Das wird in Betracht gezogen, zumal man sich auf der IGA unbedingt mit einer Lebenden Werkstatt positionieren will. Innungen aus ganz Deutschland sind eingeladen, sich vor Ort zu engagieren.
Auf Messen Flagge zeigen
Holger Kopp lotete mit seiner Arbeitsgruppe Chancen und Möglichkeiten aus, wie sich Baubetriebe auf den Messen BAU in München, GaLaBau und Stone+tec in Nürnberg sowie auf weiteren bundesweiten Messen präsentieren können. Sybille Trawinski betonte, dass eine Messepräsentation in erster Linie von herausragenden Ausstellungsstücken mit Eyecatcher-Charakter lebt. Für die BAU 2017 und GaLaBau 2016 sowie die Denkmal in Leipzig werden nun Betriebe gesucht, die sich im Rahmen eines BIV-Gemeinschaftsstands präsentieren und entsprechende Exponate liefern.
Abschließend wurde über Aus- und Weiterbildung diskutiert – die Fachkräftesicherung ist auch für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk überlebenswichtig.
