Grenzüberschreitende Tradition

Gemeinsames Mittagessen in der Hüttenwerkstatt von den deutschen und schweizerischen Steinmetzen und -bildhauern

Gastgeber Uwe Zäh und Münsterbaumeisterin Yvonne Faller (Fotos: Robert Stadler)

Knapp 60 deutsche und schweizerische Berufsleute aus dem Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk haben am 8. November in Freiburg/Brsg. den diesjährigen Gedenktag der "Vier Gekrönten" gemeinsam gefeiert. Seit 2016 wird der Anlass abwechslungsweise von dem Verein zur Förderung des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks e.V. mit Sitz in Mosbach, Baden-Württemberg, und dem Verband Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister (VSBS) organisiert. Die grenzüberschreitende Begegnung hat sich in dieser kurzen Zeit bereits zu einer festen Tradition entwickelt. 

Kurzfilm zum Bauhüttenwesen
Während des feierlichen Festgottesdienstes im Freiburger Münster würdigte Dompfarrer Christoph Neubrand den wichtigen Beitrag, den Steinmetze und Bildhauer über die Jahrhunderte zum Kirchenbau geleistet haben – und noch immer leisten. Dass die heutigen Steinhandwerker zwar weiterhin auf alten Fundamenten aufbauen, inzwischen aber neuen Gegebenheiten und Ansprüchen gerecht werden müssen, machte die Freiburger Münsterbaumeisterin Yvonne Faller in einem Vortrag deutlich, den sie in der Werkstatt der Münsterbauhütte hielt. Dort wurde auch der Kurzfilm gezeigt, der im Frühjahr 2019 in Paris zur UNESCO-Kulturerbe-Nominierung des Bauhüttenwesens produziert worden war. Schließlich lud Hüttenmeister Uwe Zäh zu einer geführten Besichtigung des Münstermuseums ein.  

Wieder zurück in der Hüttenwerkstatt bot das gemeinsame Mittagessen Gelegenheit, um neue Berufskolleginnen und -kollegen kennenzulernen oder alte Bekanntschaften aufzufrischen. Friedolf Fehr, Präsident des Vereins zur Förderung des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks e.V., hieß speziell die aus der Schweiz angereisten Gäste herzlich willkommen. David Pepe, Vizepräsident des VSBS, bedankte sich für die Gastfreundschaft und überreichte den Organisatoren ein schokoladenes Präsent. Den Abschluss bildeten Müns-terführungen geleitet von den Freiburger Kunsthistorikerinnen Dr. Birgitt Legrand und Dr. Ruth Hötzel-Dickel. 

(Veröffentlicht am 22. November 2019)

Autor/in: Robert Stadler