Wie die dpa berichtet, schlägt der Zentralverband des Deutschen Handwerk (ZDH) für einen Neustart in der Corona-Krise einen zeitlich begrenzten, steuerlichen "Corona-Bonus" vor. Der Vorschlag ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, mit dem das Handwerk wieder auf die Beine kommen soll.
Das Handwerk fordert einen zeitlich begrenzten, steuerlichen "Corona-Bonus", um die Folgen der aktuellen Krise abzumildern. Durch den Bonus mit einem Höchstbetrag von 12.000 Euro soll der private Konsum gestärkt werden. Das geht aus einem Positionspapier des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. In dem Papier fordert der Verband, das stufenweise Wiederhochfahren des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu beschleunigen. Firmen, die Hygiene- und Abstandsregelungen einhielten, müssten ungeachtet ihrer Größe grundsätzlich die Möglichkeit haben, ihre Geschäftstätigkeit wieder aufzunehmen. Zum Maßnahmenpaket des Handwerks gehören auch Nachbesserungen bei den Hilfen der Bundesregierung sowie eine Pause bei Bürokratielasten und Regulierungen.
"Ganz vielen unserer Betriebe steht das Wasser bis zum Hals und nicht wenige drohen komplett unterzugehen", sagt Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der dpa. "Sie alle brauchen eine Perspektive und wollen wissen, wie das schrittweise Wiederanfahren der Wirtschaft abläuft." Nach Branchenangaben arbeiten in mehr als 1 Mio. Betrieben ca. 5,5 Mio. Menschen.
Kleinere und mittlere Geschäfte bis zu 800 m² dürfen mittlerweile unter Auflagen wieder öffnen. In den Bundesländern gelten jedoch unterschiedliche Regeln. Am kommenden Donnerstag beraten Bund und Länder über die aktuelle Lage und wie es weitergehen soll. Der ZDH fordert möglichst einheitliche Regeln. "Beim Wiederhochfahren der Wirtschaft muss endlich Schluss sein mit diesem völlig unübersichtlichen länderspezifischen Regelungs- und Verfahrenswirrwarr", sagt Wollseifer. "Für Handwerksbetriebe an Landesgrenzen ist irgendwann überhaupt nicht mehr zu überblicken, was wo und in welcher Weise gilt."
Einen ausführlichen Bericht über die Forderungen des Handwerks hat zum Beispiel die Zeit veröffentlicht: Handwerk fordert steuerlichen Corona-Bonus
Das vollständige Positionspapier stellt der Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) zur Verfügung: Positionspapier des ZDH
(veröffentlicht am 27. April 2020)
