Berliner Steinmetze auf der Grünen Woche

Das Steinmetzhandwerk präsentierten (v. li.) Arne Schenke, Bodo Rüdiger, Hannes Berendt, René Kagerer, Anne Paula Böhmer und Ole Meinecke. Fotos: Sabine Meißner

Ole Meinecke zeigt, wie ein Stein geschliffen wird.

Die Kinder freuten sich über das Pixi-Büchlein "Unser Freund ist Steinmetz".

Die Grüne Woche gilt als weltweit bedeutende Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Naturstein ist dort eher ein Randprodukt, gerade deshalb ist die Anwesenheit der Steinmetze etwas Besonderes. Auf der alljährlich im Januar stattfindenden Messe nutzte die Berliner Steinmetzinnung mit Obermeister Arne Schenke an der Spitze bereits zum zweiten Mal die Gelegenheit, ihren Werkstoff samt Bearbeitung vielen Menschen näher zu bringen.

Ole Meinecke, der Lehrlingswart der Innung, betreute die Lebende Werkstatt während der gesamten Ausstellung. 13 Auszubildende aller Lehrjahre, sie wechselten sich tageweise ab, waren am Stand tätig. Das Werkeln der jungen Leute weckte bei den Messebesuchern großes Interesse. Viele blieben stehen und stellten Fragen. Besonders Kinder waren von dem Klopfen, den Steinen und der aufgestellten Bären-Skulptur fasziniert. Obermeister Arne Schenke hielt für die Kinder das vom Berufsbildungswerk bbw und der ganzen Branche geförderte Pixi-Büchlein mit dem Titel "Unser Freund ist Steinmetz" am Stand bereit. 

Lehrlingswart Meinecke berichtete, dass er in seinem Betrieb Meinstein in Berlin-Weißensee häufig Schulklassen zu Gast habe. "Das Interesse der Schüler am Steinhandwerk ist groß", sagte er, "die Kinder stellen gute Fragen." Während Erwachsene oft nur zum Steinmetzen kämen, wenn es einen Trauerfall gibt und daher wenig über die Arbeit sprechen möchten, seien Kinder "noch ohne Scheu vor dem Tod". Arne Schenke bestätigte diese Erfahrung. Deshalb sei es wichtig, auf der Messe präsent zu sein und zu zeigen, dass es außer auf dem Friedhof auch noch andere Einsatzorte für Steinmetz- und Bildhauer gibt. In der Lebenden Werkstatt gaben die Steinfachleute Einblick in ihre Arbeitsweise sowie in traditionelle Handwerkstechniken. Zugleich war die Werkstatt ein Anlaufpunkt für Mitglieder der Berliner Innung, wie beispielsweise Bodo Rüdiger vom Steinmetzbetrieb Albrecht in Berlin-Kreuzberg und André Kagerer vom gleichnamigen Steinmetz-Meisterbetrieb in Berlin-Weißensee. "Naturstein – Jedes Stück ein Unikat" – mit diesem Motto warb die Berliner Innung erfolgreich für ihre Produkte. 

(veröffentlicht am 28. Januar 2019)

Autor/in: Sabine Meißner