BAU: Stimmung gut bis sehr gut

Viele Natursteinfirmen äußerten sich zufrieden über ihren Auftritt auf der BAU. (Foto: R. Watzke)

Für die Anbieter und Verarbeiter von Naturstein dürfte sich die BAU 2019 rentiert haben. Am Freitag äußerten sich die meisten Aussteller zufrieden über den Verlauf der Messe. Gegenüber 2017 war die Frequenz auf den Ständen wohl etwas geringer, die Qualität der Besucher beurteilten die Anbieter jedoch als sehr hoch. Laut Angaben der Messegesellschaft war jeder vierte Besucher Architekt. Wer also diese Zielgruppe erreichen will, ist auf der BAU richtig, lautete das Fazit der meisten Aussteller.

Meist wissen die Besucher recht genau, wonach sie suchen und haben ein konkretes Projekt bereits im Hinterkopf. Die Projekte stammen aus dem Privatsektor, aber auch von der öffentlichen Hand. In der Regel wird dazu dann der passende Stein gefunden, oder auch die passende Keramik. Apropos Keramik: Die profitiert nach wie vor von der Imitation der "edlen" Natursteinoptik, um dem industriell erzeugten Baustoff ein höheres Image zu geben, der Trend geht aber zu eigenen Kreationen bei Oberfläche und Farbgebung. Irgendwann wird Keramik keine Naturstein-Anmutung mehr benötigen, sondern wird ihre eigene "Marke" geworden sein, prognostizierte ein innovativer spanischer Keramikproduzent.

Der große Trend bei Naturstein lautet "regional", so die Anbieter regionaler Steine auf der BAU. Architekten suchen ganz gezielt nach Baustoffen, die geringe Transportdistanzen aufweisen. Das liegt nicht nur an der besseren Ökobilanz, sondern auch an emotionalen Werten wie der Identität. Ein Naturstein mit langer Bautradition am Ort ist ehrlicher als ein Importmaterial, das in der bebauten Umgebung wie ein Fremdkörper wirkt. Den Trend zum Stein vom Ort, oder zumindest aus der Region, bestätigen nicht nur DNV-Geschäftsführer Reiner Krug, sondern auch die fünf Mitaussteller wie Lauster oder die Kirchheimer Kalksteinwerke. Auch am BIV-Gemeinschaftsstand herrschte bei den Ausstellerfirmen Dichtl, Hauser, Steininger und Rinser die einhellige Meinung, dass Interessenten verstärkt auf die Herkunft des Materials achten. Die Chancen für heimische Steine dürften also positiv sein. Als internationale Baumesse zieht die BAU ein weit gestreutes Publikum an. Den größten Nutzen bringt die Messe daher denjenigen Ausstellern, die international aktiv sind und auch in der Lage sind, Anfragen aus dem Ausland zu bedienen. Wer eher regional ausgerichtet ist, kann vereinzelt erfolgversprechende Kontakte knüpfen, eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

Aus dem Schlussbericht: Die BAU 2019 erreichte Spitzenwerte: Auf einer Fläche von 200.000 m² zeigten 2.250 Aussteller (2017: 2.120) aus 45 Ländern ihre Produkte und Lösungen. 250.000 Besucher, davon 85.000 aus dem Ausland (2017: 80.500) untermauern den Stellenwert der BAU als Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Mit annähernd 70.000 Teilnehmern kam jeder vierte Besucher aus dem Bereich Architektur, Ingenieurwesen und Planung. Wie zufrieden die Aussteller der BAU 2019 gewesen sind, zeigt auch die Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Gelszus. Dort bewerteten 97 % die Messe mit ausgezeichnet bis gut. Ihr Leitmessecharakter wird von 95 % anerkannt. 94 % der Aussteller erteilten Bestnoten für die Qualität, 92% für die Internationalität der Besucher. Die aktuelle wirtschaftliche Situation wird von 94 % der Aussteller mit ausgezeichnet bis gut beurteilt (2017: 91%). Hier das Fazit von Andreas Wilbrand, Geschäftsführer, Sopro Bauchemie GmbH: "Wir sind mit dem Verlauf der Messe extrem zufrieden. Die BAU mit ihrem konzentrierten Auftritt aller bedeutenden Industrievertreter am Bau hat sich erneut als die internationale Leistungsschau erwiesen. Auf einer nochmals vergrößerten Standfläche und mit einer attraktiven Bühnenshow konnten wir alle unsere Neuheiten wie einen neuen Fliesenkleber für die Großformatverlegung oder normgerechte Abdichtungen für den privaten und öffentlichen Bereich unseren Kunden zielgerichtet präsentieren."

Autor/in: Richard Watzke