Römer und Riesen am Felsberg

Graue Riesen aus Quarzdiorit am Rand des Felsenmeers bei Lautertal-Reichenbach (Fotos: Christiane Weishaupt)

Die Riesensäule ist eines der vielen Werkstücke aus römischer Zeit am Felsberg.

Das Felsenmeer ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Blöcke am Felsberg dienten Steinhauern und Steinmetzen über Jahrhunderte als Materiallager.

Der Felsberg bei Lautertal-Reichenbach im Odenwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Anziehungspunkte sind das Felsenmeer mit riesenhaften Felsformationen und Werkstücke aus römischer Zeit.

Diese riesigen Steine, die hinter der Wegbiegung auftauchen, beeindrucken mit ihren Spalten. Sie sind Vorboten des Felsenmeers, das den Felsberg zu einer erdgeschichtlichen Besonderheit macht. Über Jahrhunderte hinweg dienten die mächtigen Blockströme als Materiallager für Steinhauer und Steinmetze. Heute sind fast 300 Werkstücke aus römischer Zeit (200–400 n. Chr.). im oberen Bereich des Felsenmeers zu bewundern. Das Felsenmeer steht heute unter Denkmalschutz und ist ein beeindruckendes Zeugnis der römischen Steinbearbeitungsmethoden.

Runde Riesen durch Wollsackverwitterung
Seinen Anfang nahm das Felsenmeer vor etwa 340 Mio. Jahren, als zwei Urkontinente kollidierten. Die Gesteinsschmelze erkaltete in der Erdkruste zu Quarzdiorit. Durch den Zusammenstoß bildete sich das Variszische Gebirge. Über Jahrmillionen hinweg wurde es durch Verwitterung abgetragen und der Quarzdiorit gelangte an die Oberfläche. Durch die sog. Wollsackverwitterung erhielten die Gesteinsblöcke ihre runde Form. Heute sind diese riesigen Steinformationen als Felsenmeer zu bewundern.

In der Umgebung von Lautertal-Reichenbach sind viele Naturstein- und Grabmalwerke ansässig. An einem der vielen Wanderwege am Felsberg steht das ehemalige Transformatorenhaus der Firma Destag. In der Nähe wird der Borstein ODENWALD-QUARZ abgebaut (Naturstein 9/2022, S. 54–58).

>>Mehr über das Naturschutzgebiet "Felsberg bei Reichenbach" erfahren Sie in unserer Naturstein-Ausgabe 08/2023.

[07.09.2023/es]

Autor/in: Christiane Weishaupt