"Ich bin ehrgeizig, und ich reise nach Danzig, um in meinem Beruf nach Möglichkeit die Goldmedaille zu gewinnen." Das sagte die 23-jährige Steinmetzin Marlena Senne im Vorfeld der Europäischen Berufsmeisterschaften EuroSkills 2023 in Gdańsk/Polen. Genau das hat sie dort auch getan. Die bei Zürich wohnhafte Handwerkerin erreichte im "Skill 08 Architectural Stonemasonry" 731 Punkte und holte sich damit den Spitzenplatz. Den zweiten Rang teilen sich mit je 720 Punkten der Deutsche Johannes Reiter aus Fulda und der Franzose Adrien Nicolas. Die Wettbewerbsaufgabe bestand in der Ausarbeitung eines komplexen Werkstücks aus polnischem Kalkstein. Für die Arbeit standen an drei Wettbewerbstagen insgesamt 19,5 Stunden zur Verfügung.
Marlena Senne hat eine vierjährige Steinmetzlehre bei der J.&A. Kuster Steinbrüche AG Bäch in Freienbach (Kanton Schwyz) absolviert. Bei dieser Firma arbeitet sie auch heute noch. Kürzlich hat sie nebenberuflich die höhere Fachprüfung zur "Handwerkerin in der Denkmalpflege" erfolgreich abgeschlossen und bildet sich zurzeit zur "Berufsbildnerin" weiter. Auf die EuroSkills 2023 vorbereitet wurde sie von August Kuster aus Schmerikon/St. Gallen, der in Danzig auch als Experte tätig war.
Sichtlich erleichtert nach der Siegerehrung war der 25-jährige Johannes Reiter: "Das ist schon sehr geil und war ein beeindruckender Moment." Aktuell arbeitet er bei Hartmann & Sohn in Künzell bei Fulda. Auf den Wettkampf vorbereitet hat sich der Bundessieger von 2022 in mehreren Trainingseinheiten beim Bau Bildung Sachsen-Anhalt e.V., am ÜAZ Holleben. Trainiert wurde er im Rahmen des neugegründeten Fördervereins "Zukunft Steinmetzhandwerk" von Mathias Zorn, Julian Wally und Aaron Knust.
[22.09.2023/es]
