Was kann der Friedhof?

Der Kubus besteht aus 5.800 roten Grablichtern und 250 goldfarbenen Deckeln. (Foto: Thomas Brenner)

Ein glühend rot pulsierender Kubus, eine Flut graugrüner Gießkannen, die in der Erde verschwindet. Wohl niemand, der einen Friedhof besucht, erwartet, dort so etwas zu sehen. Auch keine "Gräber" mit Gemüse wie die Geisenheimer Frühtomate oder die Kesselheimer Zuckererbse. Auf dem Hauptfriedhof in Kaiserslautern war all das Teil eines Kunstprojekts. Die Idee dafür hatte Thomas Brenner. "Friedhof ist mehr als nur ein Platz für Beisetzungen", sagt der Künstler und Fotograf, der bereits mit Projekten wie "Letzte Inszenierung" und "Bevor ich sterbe, möchte ich …" Tod und Sterben thematisierte. Ein Folgeprojekt auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Kaiserslautern erschien ihm geradezu "logisch. Neben der Friedhofsverwaltung holte er auch die Stiftung Deutsche Bestattungskultur mit ins Boot. Über mehrere Monate hinweg schufen Brenner und ein kleines Team auf dem weitläufigen Friedhofsareal "Interventionen" –geplante Eingriffe, um den kulturellen und sozialen Austausch anzuregen und den Friedhof zum Ort der Begegnung zu machen. Ideen mit möglichst wenig Geld umzusetzen, ist Brenner gewohnt. Er fotografiert auch für soziale Themen wie für eine Kampagne über Kinder suchtkranker Eltern. Einen Teil der Kosten für das Friedhofsprojekt steuerte er selbst bei. Zuschüsse kamen vom Land Rheinland-Pfalz, dem Bezirksverband Pfalz und der Stiftung Deutsche Bestattungskultur. 

Mehr dazu lesen Sie in Naturstein 11/2023.

Die Stiftung Deutsche Bestattungskultur fördert unterschiedlichste Partner aus Kultur und Wissenschaft, die sich im weiten Feld der Bestattungs-, Trauer- und Friedhofskultur engagieren. Besonderes Augenmerk legt sie auf Ideen und Projekte, die eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen.

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(Veröffentlicht am 9. November 2023)

Autor/in: Christiane Weishaupt