Unbekannte Details entdeckt

Reinigung der Pietà Bandini mit Wattestäbchen (Fotos Duomo di Firenze)

Werkzeugspuren an der Pietà Bandini

Bei der Restaurierung der Pietà Bandini von Michelangelo im Museo dell’Opera del Duomo in Florenz wurden bislang unbekannte Details entdeckt, darunter Werkzeugspuren des Bildhauers. Die Restaurierung der Marmor-Skulptur begann im November 2019 und wurde durch die Corona-Pandemie unterbrochen. Seit dem 21. September 2020 sind die Restaurierungsarbeiten wieder öffentlich zugänglich und kleine, geführte Besuchergruppen können die Restauratoren bei ihrer Arbeit beobachten. Eine erste Reinigung brachte nicht nur Verfärbungen des Marmors aufgrund früherer Behandlungen zutage, sondern auch Werkzeugspuren Michelangelos, die unter Schmutzschichten der rund 470 Jahre alten Skulptur verborgen waren. Bei Untersuchungen, die immer noch andauern, stießen die Restauratoren auch auf große Mengen Gips aus dem 19. Jahrhundert.

Die Restaurierung der Pietà begann auf ihrer Rückseite, wo sich die meisten Ablagerungen befinden. Die Restauratoren entschieden sich für die Reinigung mit Wattestäbchen, die in lauwarmes, entionisiertes Wasser getaucht werden. Wachs wird ebenfalls mit Wasser entfernt, in komplizierteren Bereichen auch sorgfältig mit dem Skalpell. Auftraggeber der Restaurierung ist die Oper Santa Maria del Fiore. Finanziert wird sie von der Friends of Florence Foundation. Michelangelo schuf die Bandini Pietà aus Carrara-Marmor zwischen 1547 und 1555 im Alter von fast 80 Jahren. 

(12.10.2020/wei)