"Trans-For-Men" - Steinskulpturen im Espoo Museum of Modern Art

Die achtteilige Steinskulptur von Alicja Kwade ist Teil der Ausstellung „Touch“ im Espoo Museum of Modern Art. (Foto: Sabine Meißner)

Trans-For-Men im EMMA

Das EMMA – Espoo Museum of Modern Art – zeigt Steinskulpturen der in Polen geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin Alicja Kwade. Das achtteilige Kunstwerk mit dem Titel „Trans-For-Men (Fibonacci)“ ist Teil der Ausstellung „Touch“ mit finnischen und internationalen Werken zeitgenössischer Kunst der Sammlung Saastamoinen Foundation.
Acht große Natursteine liegen exakt aufgereiht in der großen Ausstellungshalle des 2006 eröffneten Kunstmuseums der südfinnischen Stadt Espoo. Jeder stellt eine Stufe eines Umwandlungsprozesses zwischen Kugel und Oktaeder dar und gibt Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur wieder. Bei der Herstellung des Werkes spielte Leonardo Fibonacci eine Rolle. Der im Mittelalter in Pisa lebende italienische Mathematiker beschäftigte sich mit zahlentheoretischen Problemen. Die Fibonacci-Folge liegt dem Kunstwerk Kwades zugrunde. Jede Fibonacci-Zahl ergibt sich aus der Summe der beiden vorherigen. In der Architektur und in der Kunst wird auf Fibonaccis Regel zurückgegriffen, um harmonische, auf purer Mathematik basierende Bilder zu erzeugen. Indem sie die Fibonacci-Folge als Algorithmus verwendete, verwandelte Alicja Kwade den Naturstein jeweils progressiv oder regressiv in zwei geometrische Grundformen – die Kugel und das Oktaeder. Obwohl alle acht Steine unterschiedlich aussehen, haben sie jeweils das gleiche Volumen. Die Ausstellung „Touch“ wurde 2014 eröffnet und wird in regelmäßigen Abständen neu kuratiert. 

(27.07.2020/wei)

Autor/in: Sabine Meißner