Tag des Grabsteins

(Foto: Alexander Hanel)

Gräber sind Ausdruck menschlicher Kultur. Ausgrabungen in Kenia brachten jüngst den Nachweis, dass Menschen bereits in der Steinzeit Verstorbene bestatteten. So lag ein Kind 78.000 Jahre in gebückter Haltung in seinem Grab, den Kopf auf eine Art Kissen gebettet, bis sich 2013 erste Knochen von ihm fanden. Der Wunsch nach Bestattungsriten und Formen des Abschiednehmens ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Davon ist auch Alexander Hanel überzeugt: "Das Grab ist ein Ort der Erinnerung und ein Ort, an dem Trauer erlebt und verarbeitet werden kann." Hanel ist Geschäftsführer des
Grabsteinwerks Stein Hanel im mittelfränkischen Leutershausen. Mit "Rokstyle" schuf er das erste Fashionlabel für Grabsteine und erhielt dafür mehrere Preise. Der gelernte Steinmetz initiierte mit dem Friedhofskulturkongress eine Fachveranstaltung über die Zukunft der Friedhöfe. 2018 rief Alexander Hanel den "Tag des Grabsteins" ins Leben, der jedes Jahr am dritten Samstag im Oktober Grabsteine als sichtbare Zeichen einer Ruhestätte in Szene setzt. Nachdem Bestattungsformen an Bäumen und in Wäldern in den vergangenen Jahren zugenommen haben, soll die Bedeutung des Grabsteins verstärkt mediale Aufmerksamkeit bekommen. "Angehörige wünschen sich ein Grab, das ihrem Bedürfnis entgegenkommt, für Verstorbene noch etwas tun zu können", ist Hanel überzeugt. Wichtig seien deshalb freie Gestaltungsmöglichkeiten, die Raum für Individualität und persönliche Wünsche lassen. "Dadurch erhöht sich auch die Akzeptanz der Friedhöfe und der persönlichen Grabstätte", glaubt Hanel.

Infobroschüre vorbereitet
Für den diesjährigen "Tag des Grabsteins" am 16. Oktober, hat Alexander Hanel eine Infobroschüre vorbereitet. Sie zeigt Beispiele für Aktionen, mit denen
Friedhofsverwaltungen, Steinmetze, Verbände und Gärtner die Öffentlichkeit und die Medien auf den Grabstein als Kulturgut aufmerksam machen können. Friedhofsführungen könnten beispielsweise über die Geschichte des Grabsteins und über unterschiedliche Bestattungsformen informieren. Steinmetze könnten den Aktionstag nutzen, um moderne Gestaltungsmöglichkeiten und ihr Berufsbild zu demonstrieren. Wie der Friedhof der Zukunft aussehen könnte, zeigt die Broschüre an zwei Beispielen im badenwürttembergischen Weil am Rhein und im bayerischen Herrieden.

Enormes Medienecho
"Unser Anliegen ist es, die Attraktivität des Friedhofs zu steigern und auch mit neuen Methoden auf die Wünsche der Hinterbliebenen aufmerksam zu
machen", heißt es in der Broschüre. In ihr wird auch das enorme Medienecho erwähnt, das der "Tag des Grabsteins" in den vergangenen drei Jahren erzielte.
Die Medienreichweite wird mit insgesamt rund 50 Mio. Nutzer unterschiedlichster Formate im deutschsprachigen Raum in TV, Radio, Printmedien, auf Online-Portalen oder Social-Media-Kanälen beziffert. Der Werbewert liege inzwischen im siebenstelligen Bereich.


Informationen zum "Tag des Grabsteins" unter www.tagdesgrabsteins.de 

(Veröffentlicht am 10. August 2021)

Autor/in: Christiane Weishaupt