Stilvolle Marmorböden

In der Eingangshalle des Zürcher Kunsthauses weist ein riesiges Plakat auf die noch bis 29. Mai 2022 dauernde Ausstellung der japanisch-amerikanischen Künstlerin Yoko Ono hin.

Fassade in LIESBERGER KALKSTEIN für die Rippenfassade und KRASTALER MARMOR für Bodenbeläge und Treppen (Fotos: Robert Stadler)

Der Kunsthaus-Neubau ist eines von 9 Objekten, die in der Kategorie A (öffentliche Gebäude) für den Deutschen Naturstein-Preis 2022 nominiert sind.

Seit Oktober 2021 ist das Zürcher Kunsthaus das größte Kunstmuseum der Schweiz. Mit der Eröffnung eines großzügig dimensionierten neuen Erweiterungsbaus wurde die bisherige Ausstellungsfläche mehr als verdoppelt. Ein Besuch lohnt sich nicht nur für Kunstinteressierte. Auch Natursteinfreunde kommen voll auf ihre Kosten.

Wer den Neubau vom Heimplatz aus durch den recht bescheiden wirkenden Eingang betritt, wird von einer – für Zürcher Verhältnisse – ungewöhnlich großen und lichtdurchfluteten Eingangshalle überrascht. Diese Halle führt durch das ganze Gebäude hindurch bis zum Hinterausgang auf einen kleinen Park, den »Garten der Kunst«. Von dieser Halle aus werden über vier Stockwerke sämtliche Publikumsbereiche mit großzügigen Treppen und mehreren Aufzügen erschlossen.

Allein für die Haupttreppe wurden 60 t Marmorplatten verbaut, lesen wir in einer städtischen Baudokumentation. Der verwendete Marmor stammt aus dem Steinbruch Lauster in Krastal im österreichischen Bundesland Kärnten. Im gesamten Erschließungsbereich bestehen die Boden- und Treppenbeläge aus dieser Gesteinssorte. Die Platten ruhen auf feinen Stützen über einem Hohlboden, in dem die Haustechnik untergebracht ist. Nach Angaben des Lieferanten auf der Website www.zukunftnaturstein.de wurden ca. 3.600 m² Bodenplatten mit dem Schliff C 120 und einer Stärke von 3 cm in verschiedenen Formaten und Bahnenbreiten verlegt. Im Außenbereich kamen zusätzlich 350 m² mit gestockter Oberfläche und einer Stärke von 8 cm zum Einsatz. Die Sanitärräume sind mit massiven Waschbecken ausgestattet, und auch die Museumsbar bekam eine mit KRASTALER MARMOR verkleidete Theke. Im Zusammenspiel mit den übrigen verwendeten Materalien Beton, Messing und Holz ergeben sich harmomische und stimmungsvolle Raumerlebnisse, die dem Anspuch des Kunsthauses voll entsprechen.

Besonderes Augenmerk legte der Architekt auf die exakte Planung des Marmorbodens. Die auf den ersten Blick ungeordnete Verlegung mit zahlreichen unterschiedlichen Formaten und Grauschattierungen ist das Ergebnis genauester Planung unter Berücksichtigung der Gebäudeachsen und -kanten. Das Werk Lauster Steinbau St. Johann i.O. hat alle Bodenplatten mittels CNC-gesteuerter Sägen auf Maß gefertigt und positionsgenau eingebaut.

(4.05.2022)

Autor/in: Robert Stadler unter Verwendung der Website www.zukunftnaturstein.de