Sandskulpturen Festival auf Usedom

Die transsibirische Eisenbahn (Fotos: Gerrit Arndt)

Motiv des "Dia de los Muertos" (Tag der Toten) in Mexiko

Europäische Kunst: die "Mona Lisa" und "Das Mädchen mit den Perlenohrringen"

Amerika-Setting

Beitrag zum Mittleren Osten

Es ist ein wahres Paradies künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten, welches sich da an der letzten Haltestation der Usedomer Bäderbahn, kurz vor der polnischen Grenze, findet lässt. In einer unscheinbaren Zeltanlage auf dem ehemaligen Ahlbecker Grenzparkplatz, kurz vor Swinemünde, kann man eine Reise um die Welt antreten - und zwar in Sand. So lautet auch das thematische Motto des dritten Sandskulpturen Festivals Usedom.

35 landestypische Sehenswürdigkeiten und Szenerien
Auf rund 4.000 qm können die Besucher exemplarisch 35 landestypische Sehenswürdigkeiten und Szenerien aller fünf Kontinente bewundern. Die ausgewählten Motive sind dabei architektonischer und figürlicher Natur, und reichen vom Brandenburger Tor über die Freiheitsstatue und die Transsibirische Eisenbahn bis hin zum brasilianischen Karneval, dem mexikanischen "Tag der Toten" oder der plastischen Umsetzung der "Mona Lisa" und des "Mädchens mit den Perlenohrringen". Die beeindruckenden Skulpturen erreichen dabei mitunter Höhen von 7 m und lassen sich auf einem thematisch gegliederten Rundgang erkunden. Dabei ist es ratsam das preisgünstige (1,50 Euro) und umfangreich gestaltete Begleitheft zur Ausstellung direkt mit den Eintrittskarten zu erwerben, da hier die einzelnen Szenen detailliert erklärt werden.

Skulpturen aus "kantigem" Sand
Zur Herstellung der Skulpturen benötigte das fünfzig köpfige Team aus internationalen Künstlern und Helfern rund 9.500 Kubikmeter Spezialsand, da der Sand von der nahegelegenen Küste durch die Gezeiten und Wellen zu rund gewaschen ist. So muss auf "kantigen" Sand zurückgegriffen werden, der sich zum Beispiel an speziellen Stellen in der Maas und auf der Insel Rügen finden lässt. Dieser Spezialsand wird in Holzverschalungen unterschiedlichster Größe, sog. "Mallen", eingebracht und dann lagenweise unter der Zugabe von Wasser mit einem Grabenstampfer verdichtet. Dieser künstlich geschaffene "Sedimentblock" kann nun durch abtragen mittels diverser Werkzeuge in Form gebracht werden. Dabei wird die Skulptur von oben nach unten aus dem Block gearbeitet, da der abfallende Sand sonst bereits fertiggestellte Details wieder bedeckt. Während des gesamten Arbeitsprozesses muss der Sand feucht gehalten werden. Nach der Fertigstellung der Skulptur kann er vollends durchtrocknen und wird dann so hart, dass ihm selbst Winde der Stärke 7  und Regen über einen kurzfristigen Zeitraum nichts mehr anhaben können. Der Rekord für die Standzeit einer solchen Sandskulptur beträgt übrigens 2 Jahre.

Die Sandskulpturen auf Usedom jedoch werden Anfang November wieder abgetragen, allerdings nur um sie danach für das Festival im Jahr 2017 erneut entstehen zu lassen.
www.Sandskulpturen-Usedom.de

Öffnungszeiten:
Bis 6. November 2016, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)

Ausstellungsort:
Swinemünder Chaussee 16, 17419 Ostseebad Heringsdorf

Haltestation Usedomer Bäderbahn: Ahlbeck Grenze

Eintritt:
Erwachsene: 8,50 €
Rentner (65+ Jahre): 7,50 €
Kinder (zw. 4 - 12 Jahre): 5,50 €
Familienticket (2 Erw. + 2 Kinder): 23,50 €

Programmheft: 1,50 €

(Erschienen am 19.05.2016)

Autor/in: Gerrit Arndt