Plakate zum "Tag des Friedhofs"

Aktionen in Wiesbaden am "Tag des Friedhofs" (Foto: Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen GmbH)

Plakat in Büdingen (l.), gebucht vom Landesinnungsverband Hessen (Foto: Schick/Faustmann)

Peter Faustmann und Markus Schick (Foto: Bärbel Holländer)

Der diesjährige "Tag des Friedhofs", der rund um den 19. und 20. September stattfand, zog in Deutschland und der Schweiz wieder tausende Besucher an. Steinmetze nutzten den Aktionstag unter anderem, um mit Plakaten für den Friedhof zu werben.
 
"Gemeinsam statt einsam" hieß das Motto, unter dem am dritten Septemberwochenende im gesamten Bundesgebiet und in der Schweiz rund 30 Veranstaltungen rund um den "Tag des Friedhofs" stattfanden. Laut Veranstalterangaben kamen wieder mehrere Tausend Besucher, um sich bei Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, Verwaltern, Religionsgemeinschaften und allen rund um den Friedhof aktiven Vereinen und Institutionen über aktuelle Themen zu informieren. Geboten wurden u.a. Friedhofsführungen mit Erläuterung der einzelnen Bestattungsmöglichkeiten, Lesungen, Mitmachaktionen, Steingestaltungen für Kinder, Mustergrabpräsentationen sowie Führungen zu Gräbern prominenter Verstorbener, zu Memoriam-Gärten und gärtnerbetreuten Grabanlagen. Die Aktivitäten selbst fanden in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen und natürlich auf den Friedhöfen selbst statt.

"Der Friedhof vereint eine Vielzahl von Aufgaben in sich und genau diese Botschaft wollten zahlreiche Städte und Gemeinden den Einwohnern näher bringen. Er ist ein Ort der Natur, des Gedenkens sowie der Trauer und spiegelt die Geschichte seiner Stadt bzw. seiner Gemeinde wieder", heißt es in einer Pressemitteilung des Bundes deutscher Friedhofsgärtner, der die Veranstaltung vor 14 Jahren initiiert hat. Diese Botschaft wolle man jedes Jahr aufs Neue vermitteln.
 
Steinmetz-Plakataktion
Passend zum "Tag des Friedhofs" hatten die Steinmetze Markus Schick und Peter Faustmann aus der Pfalz zusammen mit dem Verband deutscher Naturstein Verarbeiter (VDNV) eine bundesweite "Plakatwerbewoche" (10. bis 30. September) für den Friedhof organisiert. Es beteiligten sich rund 20 Natursteinbetriebe – für das erste Mal ein zufriedenstellendes Ergebnis für die Organisatoren. Zu sehen waren
in diesem Zeitraum die beiden Motive der Plakatkampagne "pro Friedhof", welche Schick und Faustmann 2014 initiiert haben. Unterstützt von den Sponsoren Eichorn & Walter, Gräf Granit, Destag, Grabmale Schneider und Strassacker sowie der Berichterstattung in der Fachzeitschrift Naturstein haben seit Ende letzten Jahres bis heute ca. 80 Betriebe in ihrer Umgebung Plakate gebucht. "Teilweise wurden die von uns kostenlos zur Verfügung gestellten Motive auch auf Planen gedruckt, um sie dauerhaft an werbewirksamen Orten platzieren zu können", erzählt Markus Schick. Die Aktion zum "Tag des Friedhofs" sei ein Beweis dafür, dass die Kampagne eine Idee ist, die stetig mehr Zuspruch findet und wächst.
 
Internetseite wird überarbeitet
Die zugehörige Internetseite www.friedhof-tut-gut.de verzeichnet seit Veröffentlichung insgesamt 5.000 Besucher und wird demnächst überarbeitet. "Die Anzahl der Klicks auf die Homepage steigt nachweislich an, wenn gerade irgendwo im Bundesgebiet Plakate positioniert sind", so Peter Faustmann. Für ihn und Schick sei es schön, zu sehen, dass immer mehr Betriebe verstehen, wie wichtig die Endkundenwerbung für das individuelle Grab ist. "Wenn dem Hinterbliebenen die Vorteile einer klassischen Grabstätte nicht bewusst sind, wählt er viel einfacher Alternativangebote wie Baumbestattungen usw.", erklärt Faustmann. Der Steinmetz habe somit das Nachsehen. Beiden Grabmalschaffenden geht es deshalb bei der Plakatkampagne darum, sich und anderen in der Branche etwas an die Hand zu geben, um "gemeinsam auf die Veränderungen in der Friedhofskultur reagieren zu können". Seit fast zwei Jahren engagieren sich die beiden Steinmetzmeister aus reiner Überzeugung für diese Idee und betonen ausdrücklich, selbst damit kein Geld zu verdienen.         
 
Kurzinfo
Ins Leben gerufen wurde der "Tag des Friedhofs" 2001 vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) gemeinsam mit Steinmetzen, Bestattern, Floristen, Städten, Kommunen, Religionsgemeinschaften und Vereinen. Mithilfe dieser unterschiedlichen Partner hat sich das Aktionswochenende zu einem Event entwickelt, das in Deutschland und inzwischen auch in der Schweiz Jahr für Jahr tausende Neugierige und Interessierte anlockt. Ziel ist es, den Friedhof wieder mehr in das Zentrum des Lebens und damit wieder verstärkt in das Bewusstsein jedes Einzelnen zu rücken. So soll aufgezeigt werden, wie viele Gewerke und Gruppen auf dem Friedhof arbeiten und dass dieser bei der aktiven Trauerbewältigung eine wichtige Rolle spielt. Der nächste Tag des Friedhofs findet am 17. und 18. September 2016 statt.
www.tag-des-friedhofs.de

(22.10.2015) 

Autorin: Susanne Storath