Naturstein-Expertise am Wörthersee

Reiner Krug, GF des Deutschen Naturwerkstein-Verbands, referierte über die Nachhaltigkeit von Naturwerkstein. (Fotos: ©WERKRAUM)

Das Projekt "CUBO", Begegnungsort aus Stahl und Naturstein für Friedhöfe und öffentliche Plätze, wurde von Detlef Kleineidam (Obermeister der Steinmetzinnung Mannheim) vorgestellt.

Auch im Bereich Denkmalpflege, in dem Steinmetze eine große Rolle spielen, wurden Preise auf der Bildungswoche vergeben.

Bei herrlich sonnigem Wetter fand in Velden am Wörthersee von 11. – 13. Mai 2022 die Bildungswoche der Bundesinnung Österreichischer Steinmetze statt. Neben informativen und spannenden Fachvorträgen zum Themenkreis Naturstein wurden im feierlichen Rahmen auch die Natursteinpreise 2022 verliehen. Ein produktives Come-Together der „Stein-Branche Österreichs“ mit zukunftsweisenden Betrachtungen des Werkstoffs Naturstein.

Nachhaltiges Bauen und Neues aus dem Friedhofsbereich
Rund 100 Teilnehmer/innen und zahlreiche Ehrengäste aus ganz Österreich folgten der Einladung des Steinzentrums Hallein zur Teilnahme an der traditionellen Bildungswoche der Steinmetze. Darunter waren Steinmetz-Meister/innen und Betriebsinhaber/innen ebenso wie auch Bildhauer/innen, Fliesenleger/innen und auch Betreiber von Steinbrüchen aus Österreich und Deutschland. 

Die hochkarätigen Fachvorträge und Podiumsdiskussionen drehten sich um die Nachhaltigkeit des zukunftsweisenden Baumaterials Naturstein (Referent Reiner Krug, GF des Deutschen Naturwerkstein-Verbands), als auch z.B. neuen Konzepten zur Friedhofsgestaltung. So wurde zum Beispiel das Projekt „CUBO“ - ein Begegnungsort aus Stahl und Naturstein für Friedhöfe und öffentliche Plätze - vom deutschen Berufskollegen Detlef Kleineidam (Obermeister Steinmetzinnung Mannheim) vorgestellt. Aber auch die gewerkübergreifenden Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Kooperation zur Entwicklung von Normen, fand Raum zum Gespräch bei der Bildungswoche.

Design und Denkmalpflege – die Natursteinpreise
Ein wichtiges Highlight war die feierliche Verleihung der Natursteinpreise 2022: Dr. Arnold Rheintaler übernahm gemeinsam mit Bundesinnungsmeister Wirtschaftskammerpräsident NÖ KommR. Wolfgang Ecker die ehrenvolle Aufgabe Steinmetze für ihre herausragenden Tätigkeiten zu prämieren und ehren. Dabei durften sich besonders die jungen Steinmetze, wie u.a. von der Fachschule für Steingestaltung und Steintechnik in Hallein über den 1. Platz des „Lehrlingspreises“, mit dem Projekt „Kräuterschuh High Heel“ freuen. „Hier sehen Sie die Zukunft unserer Branche“, lobte Wolfgang Ecker die Fachschüler und betont dabei die Wichtigkeit der fachlichen Ausbildung als Steinmetz. Der 2. Platz ging an die LBS Schrems mit dem Projekt „Stehtisch mit Bedeutung“ und der 3. Platz an die LBS Murau mit dem Projekt „Bücherstapel der besonderen Art“.

Der bereits etablierte „Grabmalpreis“ ging an Bernhard Baumgartner (Stein Baumgartner in Vöcklabruck), der mit seinem eingereichten Projekt „Dreifaltigkeit“ zum Ausdruck bringt, dass ein gelungenes Grabmal schlicht und innovativ zugleich sein kann und den Friedhof als Begegnungsort aufwertet. Der 2. Platz ging an Raimund Fuchs aus Bergheim/Salzburg mit dem Projekt „Grabmal Daxberger“, der 3. Platz an Rudolf Wienerroither aus Frankenburg mit dem Projekt „Facetten des Lebens“ sowie ein Anerkennungspreis an Raimund Fuchs für das Projekt „Grabmal Weigl – Wasser aus Salzburg“.

Im Bereich Denkmalpflege spielen Steinmetze eine große Rolle – entsprechend begehrt ist der „Denkmalpflege-Preis“, für welchen es dieses Jahr sogar zwei Sieger gab. Mit den arbeitsaufwendigen Restaurierungsarbeiten am Marien-Dom in Linz (rund 18.000 Arbeitsstunden durch Gerhard Fraundorfer in St. Martin im Mühlkreis) und der Sanierung der Poysdorfer Pestsäule (durch Restoration Company und Schreiber & Partner Natursteine) zeigt die Steinmetz-Branche auf beeindruckende Art und Weise ihren erheblichen Anteil an der Erhaltung österreichischer Kulturdenkmäler. Der 3. Platz ging an Raimund Fuchs aus Bergheim/ Salzburg für seine umfassenden Arbeiten an der „Pfarrkirche Arnsdorf“.
Jeweils einen Anerkennungspreis erhielten Mag. Klaus Wedenig für die Restaurierung des Providentiabrunnens und Richard Ehrlich für die Restaurierungsarbeiten am Jüdischen Friedhof Wien Währing.

Erstmalig wurde dieses Jahr bei der Bildungswoche der „Designpreis“ verliehen: Reinhard Winter aus Wien durfte sich hier über den 1. Platz freuen, den er mit seiner künstlerischen Kreation eines Stein-Gartensofas „Ringstraße, Block 53“, gehauen aus einem 5-Tonnen-Steinblock, erzielte. Anerkennungspreise gingen an Elisabeth und Martin Schmeiser für ihre einzigartigen Naturstein-Schmuck sowie Ing. Dieter Tremmel für eine besonders gelungene Poolterrasse aus Dietfurter Kalkstein.

Alle Preisträger sind mit ihren umfangreich beschriebenen Projekten im Magazin STEINerleben auf der Webseite www.steinerleben.at unter MAGAZIN zu finden.

Neben den zahlreichen Fachvorträgen zeigte sich ein reges Interesse am fachlichen und persönlichen Austausch der Teilnehmer/innen untereinander. In einer kleinen Ausstellung von Industriepartnern konnte man sich über Neues aus der Branche informieren.

Das Steinzentrum Hallein, sowie die Bundesinnung der Steinmetze Österreich bedankt sich bei allen Teilnehmer/innen und Unterstützern und freut sich über die gelungene Veranstaltung.

(22.06.2022)