Huthi-Attacken verteuern Transport

Umwege wegen der Huthi-Attacken im Roten Meer verlängern Schiffslieferungen und sorgen für höhere Preise. (Foto: Herbert Fahrenkrog)

Seit Anfang Oktober greifen vom Iran unterstützte jemenitische Huthi-Rebellen Frachtschiffe im Roten Meer an. Viele Reedereien schicken ihre Schiffe deshalb um das Kap der Guten Hoffnung. Die Frachtmenge auf der wichtigen Handelsstraße durch das Rote Meer und den Suezkanal ist deutlich gesunken. Laut Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) brach die dort transportierte Menge an Containern um die Hälfte ein (Stand 11. Januar 2024). Durch die Umleitung der Schiffe um Südafrika verlängert sich der Transport aus Asien nach Europa um bis zu 20 Tage. Fahrpläne können nicht mehr eingehalten werden und die Lieferketten geraten durcheinander.

Die Naturstein-Handelsfirma Magna Naturstein schätzt die dadurch anfallenden Mehrkosten auf etwa 60 bis 90 Euro pro Tonne. Auch bestehende Aufträge, die noch nicht versandt wurden, oder sich zum Beginn der Attacken in der Lieferung befanden, könnten mit zusätzlichen Kosten belastet werden. Betroffen seien Lieferungen aus dem Fernen und Mittleren Osten wie China, Vietnam, Indien, Kambodscha oder Saudi-Arabien.

Lage könnte sich weiter verschärfen

Trotz bereits erfolgter Militärschläge gegen Stellungen der Huthi-Rebellen wird damit gerechnet, dass es dauern wird, bis die Handelsstraße, über die bis zu 12 % des Welthandels abgewickelt wird, von Schiffen wieder sicher befahren werden kann. Laut dem Medienportal der Deutschen Welle könne sich die Lage in den kommenden Wochen durch einen Containerengpass noch verschärfen. Wenn in China das Neujahrsfest gefeiert wird, werden Fabriken ab dem 10. Februar für zwei bis vier Wochen geschlossen. Viele Kunden hätten daher so viel wie möglich vorab bestellt. Die Umleitung um Südafrika könne aber dazu führen, dass weniger Schiffe rechtzeitig in China eintreffen und infolgedessen in Chinas Häfen Container für die Beladung fehlen. Bei Magna Naturstein rechnet man auf absehbare Zeit nicht mit Planungssicherheit. "Keiner kann die weitere Entwicklung voraussehen." 

(14.1.2024, Christiane Weishaupt)