HOLZSTEINGOLD 2018 – Die Gewinner

Quader aus Kalkstein SAINT-ANNE, 51 x 44x 37 cm, Maximilian Behrendt (Sieger der Fachschule Steintechnik, erstes Schuljahr) Fotos: Fachschule

"Ottmar das Walross", Muschelkalk, 41 x 75 x 37 cm, Hannah Lehleiter (Siegerin der Fachschule Steintechnik, zweites Schuljahr)

Jedes Jahr führen die Kunsthandwerkerschulen am städtischen Schulzentrum Thomas Wimmer in München ihre schulinternen Wettbewerbe HOLZSTEINGOLD durch. 2018 erhielt jedes Handwerk sein eigenes Thema. Sieben Arbeiten wurden ausgezeichnet. Alle 79 Wettbewerbsbeiträge werden im April in einer Ausstellung im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz zu sehen sein. Alle vier Klassen der Berufsfachschule und der Meisterschule für das Holzbildhauerhandwerk mussten eine Stele fertigen. Angepasst an das jeweilige Ausbildungs- bzw. Meisterjahr gab die Jury ein bestimmtes Thema vor, das in Stelenform ausgeführt werden sollte. Die Steinmetze hatten ein Sitz- bzw. Tierobjekt zu erarbeiten. Und die Schüler der Meisterschule für das Gold- und Silberschmiedehandwerk gestalteten eine Ehrenmedaille für die Verdienste um die Volkskultur der Stadt München.

Unter den 79 Wettbewerbsarbeiten zeichnete die Jury sieben Beiträge aus. Die Jury bestand sowohl aus schulinternen Mitarbeitern als auch aus externen Mitgliedern. Die sieben Gewinner konnten sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.200 Euro freuen, das von der Danner-Stiftung und den Fördervereinen Holz, Stein und Gold zur Verfügung gestellt wurde. Hier die beiden Sieger der Städtischen Meisterschule für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk: Im ersten Ausbildungsjahr hatten die Schüler die Aufgabe, eine einfache Sitzgelegenheit unter Beachtung der Standsicherheit, der Materialität und der Oberflächenbearbeitung in Stein zu fertigen. Es gewann Maximilian Behrendt. Die Erklärung der Jury: "Als Vorlage diente Behrendt ein Tonquader, der mit einer marginalen Drehung versehen, zu einer völlig neuen Form gestaltet wird. Es entsteht eine Momentaufnahme, welche die veränderte Architektonik des Quaders nachfühlt, und die zueinander fliehenden, manchmal auch zerreißenden Kanten perfekt inszeniert. Die Dynamik, die entsteht, lässt innehalten und diesen Augenblick nachfühlen. Für die Umsetzung in der starren Eigenheit des Steins, verdient Maximilian allen Respekt."

Die Schüler des zweiten Ausbildungsjahres sollten eine Tierskulptur aus Naturstein gestalten, die in einer Kinderkrippe als Sitz- oder Spielobjekt verwendet werden kann. Es gewann Hannah Lehleiter mit ihrer Arbeit "Ottmar das Walross" aus Muschelkalk. Dazu die Jury: "'Ottmar das Walross' ist aus einem aus Meeresablagerungen entstandenem Muschelkalk gefertigt. Textur und Farbigkeit nehmen wunderbar Bezug zur Farbe des dargestellten Tieres. Mit feinem Gespür für Formen bringt die Preisträgerin das wuchtige Tier in eine aufmerksam aufgerichtete, steingerecht-geschlossene Form. (...) Griffig frei gearbeitete Stoßzähne bieten Halt beim Klettern auf den Rücken, auf dem es sich gut sitzen lässt. (...)."

Die Preisverleihung fand am 13. Dezember statt. Vom 14. bis 20. Dezember wurden alle Wettbewerbsbeiträge im städtischen Schulzentrum ausgestellt. Alle Arbeiten sind erneut vom 4. bis 29. April im Innenhof des Künstlerhauses am Lenbachplatz zu sehen.

(16.1.2019)

Autor/in: Melissa Gößling