Flussbestattung in der Maas

(Bild: Vincent de Groot - http://www.videgro.net, License CC-BY-SA, via Wikimedia Commons)

Etwa 874 Kilometer lang zieht sich die Maas durch Frankreich, Belgien und die Niederlande. Die Flusskilometer 58 bis 62 zeichnen sich nun allerdings durch eine Besonderheit aus: Der Reuschenberger Bestatter Wilfried Odenthal versenkt dort mit Sand befüllte Urnen. Bis zu 16 Tonurnen darf er pro Monat bestatten. Diese zersetzen sich innerhalb von 48 Stunden und hinterlassen eine lehmartige Masse. Der Sand dient dazu, dass die Urnen schneller sinken - innerhalb von zehn bis zwanzig Sekunden. Auf dem Boot, welches die Urnen in den Flussabschnitt, der im Grenzgebiet der Niederlande zu Belgien liegt, transportiert, dürfen bis zu sieben Personen mitfahren. Odenthal fungiert mit seinem Bootsschein nicht nur als Bestatter, sondern auch Kapitän. Die Beisetzung selbst kann von der Familie des Verstorbenen gestaltet werden, allerdings müssen sie nicht dabei sein. Die versunkene Urne wird mit vier Doppelschlägen der Schiffsglocke bedacht. Nach der Beisetzung erhalten die Angehörigen zudem eine Seekarte mit den genauen Koordinaten. Mit der Flussbestattung möchte Odenthal eine "neue naturnahe Bestattung" (Quelle: NGZ Online) anbieten.

(Veröffentlicht am 6. Juni 2019)