Feuerbestattungen weiter auf dem Vormarsch

Nur noch jeder vierte Bundesbürger bevorzugt das klassische Sarggrab auf einem Friedhof. Einäscherungen und damit verbundene, pflegefreie Beisetzungsmöglichkeiten gewinnen hingegen weiter an Beliebtheit. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Verbraucherinitiative Aeternitas.
 
Wünschten sich im Jahr 2004 noch 39 % für die eigene Bestattung ein klassisches Sarggrab auf dem Friedhof, bevorzugen dies laut Aeternitas 2016 nur 24 % der Bundesbürger. 2013 waren es noch 29 %. Für das übliche Urnengrab auf dem Friedhof würden sich derzeit 19 Prozent entscheiden.
 
An Beliebtheit gewonnen haben pflegefreie bzw. Grabangebote, in denen die Pflege bereits enthalten ist. 47 % der Umfrageteilnehmer favorisieren diese im Vergleich zu 39 % im Jahr 2013. In diese Kategorie fallen zum Beispiel Beisetzungen in Bestattungswäldern, Seebestattungen oder Ascheverstreuungen in der Natur, aber auch Gemeinschaftsgräber, Urnenwände, anonyme Gräber oder Baumbestattungen auf Friedhöfen. Voraussetzung ist hier üblicherweise eine Einäscherung.
 
Der Anteil derer, die sich eine Urnenbeisetzung zuhause bzw. im eigenen Garten wünschen, ist im Vergleich zu 2013 von 9 auf 5 % gesunken. 
 
Trotz der zunehmenden Präferenz für pflegefreie Grabformen schätzen weiterhin 47 % der Befragten Grabpflege für sich selbst als Bereicherung ein – und 44 % als Belastung. Menschen mittleren Alters zwischen 40-49 Jahre sehen dabei besonders die Belastung im Vordergrund (58 %). Für Ältere ab 60 Jahren ist es hingegen häufiger eine Bereicherung, wenn sie sich um ein Grab kümmern können bzw. könnten (55 %). Als belastend empfindet dies in dieser Altersgruppe nur ein Drittel.
 
Was das bevorzugte Grabmalmaterial angeht, präferiert eine klare Mehrheit von 64 Prozent weiterhin Stein. In einer Umfrage von 1996 waren es allerdings noch 85 Prozent. Holz und Materialkombinationen konnten seitdem an Zustimmung zulegen, von 4 auf 12 bzw. von 4 auf 10 %.
 
Aeternitas wollte von den Bundesbürgern auch wissen, ob der Friedhof für sie mehr als einen Bestattungsort darstellt. 52 % der Befragten bejahten dies, insbesondere Menschen ab 60 Jahren (59 %). Am häufigsten genannt wurden in diesem Zusammenhang der Friedhof als Ort der Ruhe, der Besinnung oder inneren Einkehr und als Ort zum Spazierengehen und zur Erholung.
 
Für die Studie befragte das Institut TNS-Emnid im Auftrag von Aeternitas Ende März 2016 im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe 1.005 Bundesbürger.

www.aeternitas.de

(26.4.2016)