Fellpflege für Marmor-Teddy

Der Bär wurde mitsamt Fundament vom Kreisel auf einen Tieflader gehoben und stehend transportiert. (Fotos: Mack GmbH)

Derzeit schmückt die Skulptur das Betriebsgelände der Fliesen Mack GmbH in Giengen - …

… dort wurde sie vor zehn Jahren gefertigt, dort wird sie nun aufgearbeitet.

Zehn Jahre lang stand auf einem Verkehrskreisel nahe der A7 ein Teddy mit Knopf im Ohr. Nun baut die Stadt Giengen an der Brenz dort eine Ampelanlage. Das Mega-Kuscheltier bekommt deshalb ein neues Zuhause. Zuvor jedoch geht der Bär in Kur.

Giengen an der Brenz im Osten Baden-Württembergs ist Geburtsstadt der Kuscheltier-Erfinderin Margarethe Steiff und Verkehrsknotenpunkt. Tausende Fahrzeuge passierten täglich den Kreisel unweit der Autobahnauffahrt. Nun sollen Ampeln gebaut werden, der Kreisel musste weg –­ und mit ihm der Marmor-Teddy mit dem Knopf im Ohr, der die Vorbeifahrenden gegrüßt hatte. Doch wohin mit dem Bärchen? Und vor allem: wie? Frage Nummer 1 wurde mit Beteiligung der Bürger geklärt. Im Sommer darf der Teddy seinen neuen Standort in der Giengener Südstadt beziehen. Frage Nummer 2 brachte das Team vom örtlichen Fliesen- und Natursteinbetrieb Mack auf die Spuren von Michelangelos »David« (siehe »Fundstück« in Naturstein 4/2021, S. 8). Bei Umzügen hatten ihn stets ein kistenartiger Stoßschutz aus Holz und dämpfende Stahlfedern vor Schäden bewahrt. »Wir haben diese altbewährte Technik übernommen«, sagt Steinmetzmeister Jörg Mack, in dessen Betrieb der Bär vor zehn Jahren gefertigt worden war.

Zuvor wurde das 2 m tiefe Betonfundament mit einer Seilsäge abgeschnitten. An den verbliebenen 40 cm wurden Ösen angebracht und Seile befestigt. Ein Autokran hob den eingekisteten Marmor-Teddy schließlich auf den Tieflader. Gesamtgewicht 6 t, Höhe ohne Sockel 2,60 m! Auf dem Firmengelände betreibt Steinmetzmeister Jörg Mack nun Fellpflege. Nach einer Grundreinigung wird das Kuscheltier imprägniert und für die Reise an den Giengener Stadtrand vorbereitet. 

(2.06.2021)
 

Autor/in: Manuela Wolf