Denkmal für abgestürzten Elefanten

Tier mit Charakter: Denkmal für die Elefanten-Dame Tuffi, die durch einen Sprung aus der Wuppertaler Schwebebahn bekannt wurde. (Foto: Jörg Mazur)

Im Dezember wurde die Elefanten-Skulptur von Jörg Mazur vor dem Industriemuseum in Oberhausen installiert. (Foto: Jörg Mazur)

Seit Anfang Dezember schwebt ein Elefant über der Straße vor dem Industriemuseum in Oberhausen. Der etwa 1,70 m hohe, 2,40 m lange und 1,2 t schwere Dickhäuter aus Bronze ist mit zwei Trägerrohren an vier Stahlbögen befestigt, die einst als Traggerüste für die Wuppertaler Schwebebahn gefertigt wurden.

Es handelt sich um eine Arbeit des Bildhauers Jörg Mazur und um ein Denkmal für die Zirkuselefentenkuh Tuffi. Die wurde vor mehr als 70 Jahren durch einen Sprung aus der Wuppertaler Schwebebahn bekannt. Mit der musste das Tier 1950 zu Werbezwecken für einen Zirkus fahren. Dafür wurde es zusammen mit mehreren Reportern in eine Kabine gesteckt.

Das war Tuffi zu viel: Während der Fahrt durchbrach sie die Kabinenwand und sprang in die Tiefe. Passiert ist ihr nichts. Sie landete mit dem Hinterteil in einem Schlammloch und fristete anschließend noch mehrere Jahre als Hauptattraktion des Zirkus.

Im Rathaus randaliert
Dessen Direktor spannte die Elefanten-Dame regelmäßig für Marketingmaßnahmen ein. Auch in Oberhausen musste sie öffentlichkeitswirksam mit der Straßenbahn fahren. Bei einem anschließenden Besuch am Amtssitz des Bürgermeisters hat Tuffi ein wenig randaliert, Zimmerpflanzen gefressen und auf den Teppich uriniert.

Für Jörg Mazur steht Tuffis Sprung aus der Schwebebahn "bis heute wie ein Ausrufezeichen dafür, dass sich hier ein Tier sehr nachdrücklich gegen eine äußerst fragwürdige Behandlung in menschlicher Obhut zur Wehr gesetzt hat. Tuffi hatte offensichtlich Charakter". Dem Bildhauer war es wichtig, eine Skulptur mit einer Körperhaltung, die dem Ausdruck gibt. "Aus diesem Grund hängt Tuffi nicht einfach nur unter den Bögen, sondern schreitet durch die Luft, als würde sie auf Wolken gehen", so Mazur.

(3.2.2023)

Autor: Sebastian Hemmer