Zuckerwürfel aus Granit

Klare Linien und überraschende Sichtachsen zeichnen das Gebäude aus (Foto: Museum Reinhard Ernst/Helbig Marburger)
Klare Linien und überraschende Sichtachsen zeichnen das Gebäude aus (Foto: Museum Reinhard Ernst/Helbig Marburger)

Zuckerwürfel nennen die Wiesbadener ihr neues Museum für abstrakte Kunst. Ganz in Weiß leuchtet das Gebäude an prominenter Stelle in der Wilhelmstraße 1. Die Fassade ist aus BETHEL WHITE Granit. Entworfen wurde das Museum von Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki. Für die Umsetzung der Planung ist das Frankfurter Architekturbüro Schneider + Schumacher verantwortlich.

Initiiert wurde das Museum von seinem Namensgeber Reinhard Ernst. Der Limburger Unternehmer hatte zwei von ihm aufgebaute Firmen für Antriebstechnik an japanische Teilhaber veräußert und aus dem Erlös mit seiner Frau 2004 die gemeinnützige "Reinhard und Sonja Ernst-Stiftung" gegründet. Reinhard Ernst ist passionierter Sammler abstrakter Kunst. "Ausschließlich die abstrakte Kunst gibt mir die Möglichkeit, zu sehen, was ich sehen will", sagt er in einem Radiointerview. Um seine inzwischen rund 1.000 Werke umfassende Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, suchte er nach einer Lösung und fand sie im Bau eines eigenen Museums in Wiesbaden, wo das Ehepaar Ernst seit Langem lebt. Das Projekt stieß bei der Stadt auf Zustimmung und wurde nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren realisiert. Die Baukosten von über 80 Mio. Euro. stammen aus Mitteln der Stiftung. Sie trägt auch die Kosten für den laufenden Betrieb und den Erhalt des Museums. Das Grundstück erhielt die Stiftung von der Stadt Wiesbaden zum symbolischen Preis von jährlich einem Euro für 99 Jahre in Erbpacht. Nach dreijähriger Planungsphase und fast fünfjähriger Bauzeit wurde das Museum Reinhard Ernst am 23. Juni eröffnet.

Mehr dazu lesen Sie in Naturstein 08/2024, ab Seite 10.
 

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