ÜLU in der Diskussion
- Erstellt von Bärbel Holländer
- Newsbereich
Heftig diskutiert wird die mögliche Schließung des Steinmetzzentrums Königslutter zum 1. Januar 2023, die das Berufsbildungswerk (bbw) erwägt.
In das bbw zahlen ALLE Steinmetzbetriebe ein. Da es paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern geführt wird, sind Verhandlungen oft zäh – so auch im Fall von Königslutter, wo aus brand- und arbeitsschutzrechtlicher Sicht laut Kostenvoranschlägen 5 Mio. € investiert werden müssten.
2020 war die bbw-Geschäftsführung nach langen Verhandlungen beauftragt worden, »für Königslutter die vertraglichen Bedingungen eines ›kleinen Neubaus‹ mit der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und dem Landkreis Helmstedt zu eruieren«. Ziel war dabei »die Reduktion von Risiken, die sich bei einer evtl. notwendigen Schließung ab Mitte der 2030er Jahre ergeben«.
Bei 80% Förderung müsste das bbw 1,5 Mio. € aufbringen. Damit würde es sich bis 2050 vertraglich binden – und das bei Azubizahlen, die in den letzten zehn Jahren um 70 % gesunken sind. Als die Handwerkskammer den bisherigen Vertrag kündigte, um die Entscheidung voranzutreiben, suchte das bbw nach einer Alternative. Die fand sie im Ausbildungszentrum Halle-Holleben. Große Investitionen wären dort nicht erforderlich. Fünf-Jahres-Verträge könnten das Risiko begrenzen. Deshalb tendiert das bbw zu dieser Option, wohl wissend, dass die Schließung des Steinmetzzentrums in Königslutter mit erheblichen Kosten verbunden wäre. Für dessen Erhaltung sprechen sich hingegen die Fachleute vor Ort sowie viele Kollegen in den betroffenen Landesverbänden aus.
In unserer Oktoberausgabe "Naturstein" haben wir neben einer Erklärung des bbw einige Statements pro und contra Halle-Holleben zusammengestellt. Letztlich geht es darum, die besten Entscheidungen für den Nachwuchs zu treffen.
(24.9.2021)