6. Workshop der Genossenschaft Netzwerk Stein
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Auf dem Campus Vivorum in Süßen trafen sich am 7. März Mitglieder der Genossenschaft Netzwerk Stein zum 6. Themenworkshop "Friedhof der Zukunft – Wo bleiben wir?". Eingeladen hatte das Team der Initiative "Raum für Trauer". "Die Beteiligung steigt von Veranstaltung zu Veranstaltung und so sehen wir, dass ein großer Informationsbedarf bei den Steinmetzinnen und Steinmetzen besteht, wenn es um die Gestaltung von neuen Grabfeldern geht", sagt Jürgen Elser, Vorstand von Netzwerk Stein. Die Genossenschaft veranstaltet seit Oktober 2022 Workshops zum Thema "Friedhof der Zukunft – Wo bleiben wir?".
Günter Czasny, Sprecher der Initiative "Raum für Trauer", stellte Forschungsergebnisse zum Thema Friedhofsgestaltung vor. Die Relevanz und Akzeptanz von Friedhöfen sei in der Gesellschaft nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Aufgabe des Steinmetzhandwerks sei es, Akzeptanz zu schaffen und den trauernden Menschen in den Mittelpunkt der Friedhofsgestaltung zu stellen. Untersagte Trauerhandlungen am Grab würden den letzten Ruhestätten ihre eigentliche Bedeutung nehmen. Selbstbestimmtes Handeln der Trauernden, ohne Pflegeverpflichtung, sollte das Ziel neuer Grabarten sein. Mit diesem Ziel hätten sich die Beteiligten der Initiative "Raum für Trauer" auf dem Campus Vivorum auseinandergesetzt und neue, den "Menschen zugewandte" Lösungen der Grabgestaltung entwickelt (Naturstein 8/2023, S. 30).
Beim anschließenden Rundgang durch den Campus Vivorum wurden diese Lösungen in Augenschein genommen. Wegen der hohen Teilnehmerzahl wurden zwei Gruppen gebildet, die von Günter Czasny und Max Geiger über das Experimentierfeld geführt wurden. In dem abschließenden Austausch, an dem auch Edith Strassacker, Firmenchefin der Kunstgießerei Strassacker, teilnahm, wurden die noch offenen Fragen beantwortet sowie über das Projekt und die weiteren Schritte diskutiert.
Nächster Workshop in Tuttlingen
Im Hinblick auf den 7. Workshop "Friedhof der Zukunft – Wo bleiben wir?" im Sommer in Tuttlingen, informierten Eduard Schnell und Frank Teufel über das Gemeinschaftsfeld der Arge Tuttlingen. Über das schon seit Jahren bestehende Grabfeld habe man bereits viele wertvolle Erkenntnisse zur Gestaltung von Gemeinschaftsanlagen gewinnen können, so Schnell. Man freue sich, diese Erkenntnisse den Genossenschaftsmitgliedern und auch "Noch-nicht-Mitgliedern" mitzuteilen.
Die Genossenschaft Baden-Württembergischer Steinmetz- und Steinbildhauer-betriebe besteht seit 1971. Aus ihr entstand "Netzwerk Stein, Steinmetz + Bildhauergenossenschaft e.G.", mit rund 160 Mitgliedern. Die Genossenschaft ist Ansprechpartnerin für Kommunen, wenn es um die Entwicklung neuer Grabfelder sowie um Grabmalvorsorge und -betreuung geht.