Werksteinspender für die Frauenkirche nicht vergessen
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Am 27. Mai 1994 wurde der erste Stein für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche versetzt. In einer von der Stiftung Frauenkirche Dresden veröffentlichten Bauchronik ist das Ereignis wie folgt beschrieben: “Nach dem Abschluss der archäologischen Enttrümmerung wurde mit einer Erststeinversetzung der eigentliche Wiederaufbau begonnen. Die Vertreter der Stifter, Landesbischof Volker Kreß, Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf und Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner waren zugegen. Eine Kassette wurde hinter den ersten zu versetzenden Stein – ein Altstein als unterster Stein des rechten Türgewändes am Eingang A – eingelassen. Dieser feierliche Akt am 27. Mai 1994 kann nicht als Grundsteinlegung bezeichnet werden. Der Grundstein liegt – am 26. August 1726 gelegt – noch an seinem Platz im Fundament des Choranbaus."
Fast 1.300 Werksteine versetzt
Zwischen 1995 und 2001 haben Steinmetzen und Steinbildhauer 1.295 Werksteine für den Wiederaufbau der Frauenkirche beigesteuert. Das macht nahezu 15 % der "neu geschaffenen" Fassadenwerksteine aus. Der heutige Wert der Spenden dürfte bei etwa 7,7 Mio. € liegen. Bisher gibt es keinen Hinweis in der Kirche auf die Werksteinspender.
Den Einsatz der Steinmetzen bezeichnete Christoph Frenzel, der Chef-Architekt der Frauenkirche, als "zweifellos namhaftestes Naturwerksteinvorhaben der (damaligen) Zeit". Um diese Personen zu würdigen, hat er eine Liste der Namen der Steinmetzen und -bildhauer erstellt. Sie steht >hier kostenlos zum Download zur Verfügung.*
Leider ist die Liste der Werksteinspender bislang nicht öffentlich verfügbar. Schön wäre es, wenn die Namen auch auf einer Tafel in der Unterkirche gelesen werden könnten. Um die Stiftung Frauenkirche zu bewegen, eine solche Tafel in Auftrag zu geben, sollten möglichst viele der Werksteinspender die Stiftung Frauenkirche persönlich per E-Mail oder Brief darum bitten, z.B. unter dem Motto: "Nennt bitte die Namen der 1.295 Werksteinspender in der Frauenkirche Dresden!" Auch Steinmetz- und Steinbildhauerbetriebe, Bildungsstätten und Schulen für Steinmetzen und Steinbildhauer mit ihren Lehrern, Schülern und Lehrlingen sollten sich an dieser Aktion beteiligen.
Autor: Reiner Flassig, ehem. Leiter des Steinmetzzentrums Königslutter
Anschrift:
Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche
Pfarrer Markus Engelhardt
Maria Noth
Georg-Treu-Platz 3
01067 Dresden
office(at)frauenkirche-dresden.org
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*Gesellen- und Meisterstücke des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks als Steinspenden für die Frauenkirche Dresden, entnommen: „Jahrbuch der Frauenkirche. Band 7. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger 2001. Weimar. Seite 271 ff.“, erstellt von Christoph Frenzel
Hinweis von Reiner Flassig: Die Liste ist leider an manchen Stellen nicht vollständig und in Gänze nachvollziehbar, was vielerlei Gründe haben dürfte. Dennoch ist sie die einzige Quelle, die diese enorme Spendenleistung darstellt.
27.05.2024: >So lief der Tag vor 30 Jahren ab, als der erste Werkstein der Frauenkirche mit einer Kartusche versetzt wurde.
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