Tomaten auf dem Gottesacker

Ein Grab mit Melanzani, Tomaten, Sellerie, Schnittlauch, Salat und Erdbeeren (Foto: Walter Pois)

"Im Sommer ist das eine kleine Oase inmitten der Großstadt", sagt Walter Pois, über den evangelischen Friedhof Matzleinsdorf in Favoriten, Österreich, den er seit 2006 leitet. Dann blühen Kastanienbäume, Rosen und Lavendel. Meisen, Fledermäuse, Bienen und Hummeln finden in Nistkästen und Insektenhäusern ihr Domizil. Und es wachsen nicht nur Blumen und Gras auf den Gräbern, sondern auch Obst und Gemüse.

Walter Pois, gelernter Gärtner, betreut auf dem Friedhof Matzleinsdorf 8.600 Gräber, von denen 1.500 leer stehen. Da Favoriten ein Randbezirk ist, der über kaum Flächen zum Gärtnern verfügt, kam Pois die Idee, ungenutzte Friedhofsflächen gegen ein Entgelt für die Bepflanzung anzubieten. Zunächst erhielten die Mitarbeiter/innen des Friedhofs die Möglichkeit, auf aufgelassenen Gräbern Obst und Gemüse anzubauen. Das Angebot wurde angenommen und allmählich begannen auch einige Angehörige auf ihren Gräbern Heidelbeeren, Radieschen oder Kohlsprossen einzusetzen. Sie können auch gegessen werden, da die Wurzeln nicht bis zu den unter der Erde liegenden Särgen reichen.

Der anfängliche Unmut über Salatköpfe und Erdbeeren auf dem Friedhof hat sich mittlerweile gelegt. Das führte dazu, dass Walter Pois nun ungenutzte Flächen an jede Person vermietet, die Interesse bekundet. 

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(7.03.2022)

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