Stein macht stolz
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Außergewöhnliche Umstände verlangen außergewöhnliche Maßnahmen: Um dem drastischen Rückgang bei den Ausbildungszahlen für das duale Berufsbild "Steinmetz*in/Steinbildhauer*in" mit geballter Schlagkraft entgegenzuwirken, plant das bbw für 2022 und die Folgejahre eine nachhaltig angelegte Recruiting-Kampagne. Im ersten Schritt befragte es Betriebe, Auszubildende und Schüler mit dem Ziel, die Stärken und Schwächen der Ausbildung in den Steinberufen auszuloten und Potenziale aufzuzeigen. Die Ergebnisse dieser Befragung fließen in
die Entwicklung der Kampagne ein. Zusammen mit Dirk Steiger vom begleitenden Hamburger Kommunikationsbüro hat das Berufsbildungswerk unserer Redaktion einen ersten Einblick gewährt.
Schöpferische Tätigkeit mit greifbaren Ergebnissen
Das Motto der Kampagne lautet "Stein macht stolz". Dirk Steiger geht davon aus, dass jeder Mensch, ob jung oder alt, einen mehr oder weniger ausgeprägten Schaffensdrang hat und diesem im Laufe seines Lebens auf die eine oder andere Art Ausdruck verleihen möchte, um dann mit Stolz auf das Ergebnis zu blicken und sich darüber zu freuen.
"Den wenigsten Menschen ist dieses tief empfundene Glücksgefühl in beruflicher Hinsicht gegönnt. Wer täglich mit Excel-Tabellen kämpft, Umsatzzahlen steigert oder z.B. im sozialen Bereich tätig ist, schafft zwar auch Großartiges, aber nur selten Greifbares, also etwas, das man anfassen kann", erklärt der Kommunikationsfachmann. Genau darin liege die Stärke der schöpferischen Berufe, zu denen auch das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk gehöre: "Wer dieses Handwerk erlernt, kann mit seinen eigenen Händen und Ideen Objekte, Arbeitsergebnisse schaffen, sich künstlerisch ausdrücken und abends mit Stolz auf sein Tagwerk blicken. Gibt es etwas Schöneres?"
Das Dilemma sei nur: Kaum ein junger Mensch (oder deren Eltern und andere Bezugspersonen) habe bei der Suche nach einer passenden Ausbildung die Steinberufe auf dem Zettel. "Steinmetz*in und Steinbildhauer*in" seien für die Jugend zwei große Unbekannte.
Angebot an die gesamte Branche
Genau da setzt die Nachwuchskampagne des bbw an. Mit einem lautstarken, wortund bildgewaltigen Auftritt will es dafür sorgen, dass unser Handwerk endlich wieder da hinkommt, wo es hinge hört: ins Bewusstsein. Dass dies kein leichter, sondern ein steiniger Weg wird, ist dem Kampagnenteam rund um Berufsbildungsreferent Alfred Paschek vom bbw bewusst: "Wir wissen natürlich, dass sich die über Jahrzehnte gewachsene Situation nicht per Knopfdruck umkehren lässt. Aber es wird höchste Zeit, jetzt endlich auf bzw. in den Stein zu hauen, um die Zukunft unserer Zunft zu sichern." Entsprechend weitreichend und vielschichtig ist der neue Auftritt angelegt, der weit über das Ziel einer zentral gesteuerten Marketingoffensive hinaus - gehen soll.
Mehr zur Kampagne lesen Sie in Naturstein 1/2022, ab Seite 15.
(Veröffentlicht am 30. Dezember 2021)