(Sandstein-) Kunst im Keller und im Labor
- Erstellt von Sabine Meißner
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"Zwei Tage Kunst und Wein von Drei" lautet der Titel der Ausstellung am 14. und 15. Dezember im Kunstlabor Bamberg. Die Bildhauerin Rosa Brunner, u.a. bekannt durch große Skulpturen, wie ihre Sandsteinmuschel "Archaika" am Skulpturenweg "Flussparadies Franken", ist hier auch mit Steinen beteiligt. Es sind teils durchscheinende Steine, kontrastreich und bis ins Extrem bearbeitet. Damit will sie die Beschaffenheit der Materie auf den Prüfstand stellen, Grenzen ausloten und den "tipping point", den Umkipp-Punkt, suchen. Für Brunner ist jeder Stein ein Erinnerungsträger, der ihr Einblick in die Erdgeschichte bietet und komprimierte Zeit verkörpert. Bei ihren Skulpturen schwinge das "Pathos des ewig Gültigen" mit, meint die Bildhauerin.
Ulrich Gunreben, der wiederholt gemeinsam mit Brunner in Bamberg und an anderen Orten Galerien gestaltete, ist im Kunstlabor mit Assemblagen vertreten. Er erschließt Fragmente unterschiedlicher Herkunft in Titeln, wie etwa „Eulen beobachten deinen Weg“. Seine Arbeiten lassen eine poetische Neigung zum schwarzen Humor erkennen.
Die Ausstellung im Kunstlabor Bamberg schließt an die Ausstellung "Totentanz" an. Beide Veranstaltungen werden von Barbara Duisberg kuratiert, einer ebenfalls aus Franken stammenden und jetzt in Berlin lebenden Künstlerin. Sie steht den Besuchern vor Ort für Erläuterungen bereit und zeigt selbst an beiden Orten Installationen.
Die Ausstellung ist Samstag und Sonntag, den 14. und 15. Dezember, jeweils von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Am Samstag wird ab 18 Uhr Zeilitzheimer "Wein von 3" kredenzt, womit die drei Künstler dem nicht ganz leichten Kunstgenuss eine fröhlich leichte Nuance verleihen möchten.
Weniger Leichtigkeit ist bei der vorangehenden "Totentanz-Ausstellung" in Berlin-Neukölln im Spiel. Neben Brunner, Duisberg und Gunreben stellen hier auch Monika Anselments, Aneh Ondare und Sigrid Weise ihre Kunstwerke aus. Allein der Ausstellungsort, die Kellerräume unter der Friedhofskapelle St. Thomas, setzen die Galerie in ein skurriles Licht. Passend zum Totenmonat November und im Einklang mit den dunkler werdenden Tagen dreht sich inhaltlich alles um Finsternis, Innehalten, Vergänglichkeit und Tod. Dabei wird der Ort zum Programm. Dennoch betonen die beteiligten Künstler, dass es auch bei dieser Ausstellung nicht nur todernst zugehe, sondern quasi ein "Totentanz im Taktwechsel" präsentiert werde.
Die Ausstellung auf dem Berliner Kirchhof ist von Freitag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Sie endet am Sonntag, den 1. Dezember. Zu finden ist der St. Thomas Kirchhof in Berlin-Neukölln, Hermannstraße 179.
(veröffentlicht am 10. Dezember 2019)