Jubiläumsfeier zu 200 Jahre Firma Thust

Wolfgang Thust feierte in Breslau mit zahlreichen Gästen 200 Jahre Firma Thust. Fotos: W. Thust
Dr. Maciej Lagiewski (links) und Wolfgang Thust empfangen die Gäste im historischen Rathaus von Breslau.
Zahlreiche Gäste folgten Wolfgang Thusts Einladung.

Vom 16. bis zum 19. Mai bot Wolfgang Thust in Breslau ein festliches Programm, um zwei Jahrhunderte Firma Thust zu zelebrieren. In seiner Jubiläumsansprache gab er tiefe Einblicke in die bewegte Firmenchronik. 

Den Grundstein für das Traditionsunternehmen legte Carl Christian Thust 1819 im Alter von nur 15 Jahren. Er war als Bildhauer tätig und verkaufte Rohlinge, die bald aus dem eigenen Steinbruch kamen. Das Geschäft lief gut und die Firma Thust entwickelte sich zu einem geachteten Grabmalhersteller.
In den 1920er Jahren zählte sie mit acht Betrieben und ca. 900 Beschäftigten zu den größten Unternehmen der Branche, erzählte Wolfgang Thust stolz in seiner Rede. "Die klare Konzentrierung auf den Bereich Grabmale, auf die breite Materialpalette aller Marmore, Kalksteine und anderer mittelharter Gesteine gegenüber dem gängigen Granit sowie auf Grabmale mit möglichst gestalterischem Niveau verschaffte eine Marktnische, die der Firma Thust die Existenz (auch in Krisenzeiten) erhielt und dem erdrückenden Billigangebot aus Fernost bis heute etwas entgegenzusetzen hat", so Thust weiter. (ein ausführliches Porträt zur Firma finden Sie in Naturstein 2/2019 – die Ausgabe können Sie hier in unserem Webshop bestellen)
Er bedankte sich in seiner Ansprache bei seinem Sohn Christian Thust, der ihm in der Aufbauphase nach dem Zusammenschluss der Betriebe in Balduinstein und Merseburg zur Seite stand. Es sei dem Unternehmen gut gelungen, das traditionelle Angebot um die Bereiche Felsen und Gartengestaltung zu erweitern. Der neuen Führung unter Andreas Wolkenhaar "zusammen mit der gut eingearbeiteten Fach-Belegschaft" wünschte Wolfgang Thust "weiterhin viel Geschick und den nötigen Erfolg".

Er selbst hat 2012 in Breslau, dem heutigen polnisches Wroclaw, die Firma Thust Manufaktur gegründet. Gleichzeitig lasse er die Aktivitäten unter der Firmierung Wolfgang Thust auslaufen. "Voll Dankbarkeit blicke ich auf die erfüllte Zeit meiner langen Tätigkeit in der traditionsreichen Firma Thust in der fünften Generation zurück. Möge die Firma Thust auch nach mir noch lange weiter leben in dem Geist, der sie geprägt und durch alle Schwierigkeiten hindurch getragen hat."

Wolfgang Thust führte seine Gäste an den vier Festtagen durch seine Geburtsstadt Breslau und zum Gründungsort der Firma Thust. Hier wurde eine Gedenktafel aufgestellt. Außerdem standen eine Fahrt in das Marmorgebiet von Groß Kunzendorf mit Blick in das ehemalige Hauptwerk der Firma sowie ein Besuch der ehemaligen Steinfachschule in Saubsdorf auf dem Programm. Zum Abschluss fanden eine Führung über den Jüdischen Friedhof in Breslau sowie der Besuch der angrenzenden Thust Manufaktur statt.

(veröffentlicht am 13. Juni 2019)

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