Herbert Görder mit 81 verstorben
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Mit großer Trauer nimmt die Branche Abschied von Herbert Görder, der am 13. März 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert das Handwerk einen herausragenden Steinmetz und Bildhauer, dessen künstlerisches Schaffen über viele Jahrzehnte hinweg die lokale und landesweite Kunst- und Kulturlandschaft maßgeblich geprägt hat.
Herbert Görder wurde 1943 geboren und legte den Grundstein seiner Laufbahn mit einer Ausbildung im Allgäu sowie der Meisterschule in Freiburg. 1966 gründete er seinen eigenen Betrieb in Paderborn – ein Ort, der fortan Zentrum seines Schaffens und Wirkens wurde. Seine Werke, darunter der eindrucksvolle Wassermann an der Bollerbornquelle in Altenbeken, zeugen von seiner großen gestalterischen Kraft, seinem handwerklichen Können und seiner Liebe zum Detail. Als ruhiger, zurückhaltender Mensch ließ Herbert Görder stets seine Kunst für sich sprechen – eindrucksvoll, kraftvoll, oft voller Symbolik.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit lag ihm auch das Handwerk und dessen Weitergabe sehr am Herzen. Über 30 Lehrlinge hat er ausgebildet und viele junge Menschen für den Beruf des Steinmetzen begeistert. Als Obermeister der Innung Paderborn-Lippe engagierte er sich mit großer Leidenschaft für die Belange des Handwerks und brachte sein Wissen und seine Erfahrung aktiv in die Weiterentwicklung des Berufsbildungszentrums in Königslutter ein.
Auch auf Landes-, Bundes- und internationalen Gartenschauen war sein gestalterisches Können immer wieder präsent – Ausdruck seines steten Strebens nach Qualität, Ausdruckskraft und kultureller Bedeutung. Seine Werke fanden überregionale Anerkennung und verschafften ihm die Aufnahme in den Berufsverband Bildender Künstler – eine besondere Ehre für einen Handwerker mit künstlerischer Seele.
Ein besonderes Anliegen war Herbert Görder zudem die Bewahrung der Friedhofskultur. In Vorträgen und öffentlichen Beiträgen betonte er die Bedeutung von Friedhöfen als kulturelle Orte des Abschieds und der Erinnerung – als stille Spiegelbilder der Gesellschaft, die Trost spenden und Geschichte bewahren.
Seine letzte Ruhestätte findet Herbert Görder an einem Ort, der sein Wirken in besonderer Weise widerspiegelt: auf dem Paderborner Friedhof auf dem Dören – unter dem von ihm selbst geschaffenen Glockenturmweg, einem seiner bedeutungsvollsten Werke, das nun sinnbildlich über ihn wacht.
Bis ins hohe Alter blieb Herbert Görder seiner Berufung treu – ein stiller Schaffer, der bis zuletzt mit Herz und Hand gearbeitet hat. Sein Werk wird bleiben – in Stein gemeißelt, in Erinnerung bewahrt, in Dankbarkeit geschätzt.
Seiner Familie, seinen Weggefährten und all jenen, die ihm verbunden waren, spricht die Naturstein-Redaktion ihr tiefstes Mitgefühl aus.
(Input: Kai Görder)