"Brigarde-Treff" der Beuchaer Steinmetze

Zu einer Art Brigarde-Treffen fanden sich ehemalige Steinmetze aus dem Beuchaer Steinbruch im sächsischen Seelingstädt zusammen. Dazu geladen hat Steinmetz Bernd Möbius, um mit seinen früheren Kollegen in Erinnerungen zu schwelgen und darüber zu sprechen, dass der von ihnen abgebaute Beuchaer Granitporphyr viele berühmte Bauwerke schmückt. Dazu gehören etwa das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, der Französische Dom sowie das Russische Denkmal in Berlin. Außerdem kommt das Beuchaer Gestein in Autobahnbrücken und vielen Grachten-Brücken in Amsterdam vor.

Rund 80 Arbeiter im Steinbruch

Die Arbeit im Beuchaer Steinbruch war damals schwer. Neben 20 Steinmetzen waren im Bruch etwa 60 weitere Arbeiter angestellt, nur um Steine zu brechen und abzutragen. Zur Leipziger Volkszeitung sagten die Steinmetze, dass sie für damalige Verhältnisse nicht schlecht verdient haben. Ihre Fähigkeit war damals nicht nur die handwerkliche Arbeit, sondern ebenso das räumliche Denken, um Steine in Figuren umzusetzen.

Steine für Grachten-Brücken
Auf diese Weise stellten die Arbeiter auch Steine für die Grachten-Brücken her. Alle Steine fertigte man von Hand und stellte sie in Beucha als trockene Stücke zusammen, dann wurden sie nach Amsterdam gebracht. Die Teile durften die Steinmetze dann allerdings nicht an Ort und Stelle aufbauen, das machten andere. Einer der ehemaligen Steinmetze ist stolz darauf, dass immer jeder Stein passte und nie nachgearbeitet werden musste. Erst nach der Wende konnten einige Beuchaer Steinmetze ihre Arbeiten in Amsterdam bewundern.
Den Original-Text finden Sie hier.

(Veröffentlicht am 20.06.2018)

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