Abschied von Thomas Wilder
- Erstellt von Bärbel Holländer
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Herzlich, humorvoll und beruflich wie privat hoch engagiert war Thomas Wilder. Am 9. August starb er während eines Urlaubs in Bussolengo im Alter von nur 57 Jahren durch einen Herzinfarkt. Die gesamte Steinmetzfamilie und die Naturstein-Redaktion trauern um ihn. Thomas hinterlässt seine Frau Eimear mit Hündin Luzy sowie seine Eltern Tilly und Karl Wilder.
Geboren wurde Thomas 1967 in Ingolstadt. Er lernte Steinmetz- und Steinbildhauer (Fachrichtung Steinbildhauer). Nach Abschluss der Lehre (1988) arbeitete er als Geselle. 1993 gründete er mit einem Partner die Haimerl & Wilder GmbH in Karlskron bei Ingolstadt, die er über 25 Jahre lang betrieb (Naturstein 2/2018, S. 56). Seinen Meisterbrief erhielt er 1996. 2016 erfolgte die öffentliche Bestellung und Vereidigung als Sachverständiger im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk. Seit 2020 war er zudem DIN-geprüfter Fachplaner für barrierefreies Bauen.
Auch ehrenamtlich war Thomas Wilder hochengagiert. Seit 2019 war er Mitglied im BIV-Arbeitskreis Bau. Er referierte bei Sachverständigentreffen und in der BIV-Schulungsreihe zur Standsicherheit von Grabmalen. Außerdem war er Vorstandsmitglied im Sachverständigenkreis "euroFEN", für den er die Seminarreihe "euroFEN on tour" organisierte und den er auf Facebook und Instagram bewarb. Ferner schrieb er Artikel für Fachzeitschriften. Für Naturstein hat er u.a. die Artikel über die sog. Expertengespräche aktualisiert, seinerzeit Grundlage für viele Merkblätter des Bundesverbands Deutscher Steinmetze.
Reden, reden reden …
Thomas Wilder lag sehr daran, das Steinmetzhandwerk wieder bekannter zu machen. In unserer Heftrubrik “So sehe ich das” appellierte er wie folgt an die Kollegen: "Um unser Tun wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, muss jeder für sich unser Produkt und unseren Beruf der Öffentlichkeit vermitteln – im Gespräch unter Freunden, im Urlaub, im Kindergarten. Und keine Angst davor, dass manche Natursteine empfindlicher sind als Keramik: Naturstein ermöglicht nach-
haltige, authentische und lebendige Lösungen. Die liegen im Trend, deshalb müssen wir hier ansetzen. Also die Sau durchs Dorf treiben! Reden, reden, reden! Soziale Medien kosten nichts und werden von vielen genutzt. Zeigt eure Arbeiten mit Stolz! Warum auf Facebook die neue Treppe vorstellen? Geschichten in Comics oder Kinderbüchern könnten im Steinmetzumfeld stattfinden, Romane könnten von uns handeln! Wir haben einen der ältesten Berufe der Welt – das muss man erzählen!"
Lieber Thomas, Du fehlst uns sehr. Ruhe in Frieden. Wir werden Dich immer in guter Erinnerung behalten. Deinen Liebsten wünschen wir Kraft und Trost.