Mit Beiträgen zur Tagung im LWL-Museum für Archäologie Herne am 7. November 2014 führt das Buch "Vom Umgang mit dem Tod" durch die Geschichte und Archäologie der Sepulkralkultur. Schwerpunkt sind dabei Ausgrabungen und Funde aus dem Gebiet zwischen Lippe und Ruhr. So wird beispielsweise die Geschichte des Krematoriums in Hagen-Delstern erläutert, aber auch ein allgemeiner Überblick über die Sepulkralkultur geboten.

Was ist Sepulkralkultur?
"Der Begriff Sepulkralkultur leitet sich vom lateinischen Wort sepulcrum ab, welches mit Grab bzw. Grabstätte zu übersetzen ist" (S. 9). Mit verschiedenen Beiträgen führt das Buch durch die Entwicklung der Bestattungs- und Trauerkultur von damals bis heute. Römisch-germanische Grabkultur trifft auf die Brandbestattungen der Bronzezeit, die "Memento Mori"-Kultur des Barocks wird erläutert und immer wieder der Bogen zur modernen Trauerkultur geschlagen.

Selbstmörder und Täufer
Hätten Sie's gewusst? Die drei Eisenkäfige am Turm der Lambertikirche in Münster waren einst der Platz, an dem drei Mitglieder der Täuferbewegung hingerichtet wurden. Die Käfige sind zwar nicht mehr die gleichen wie damals, wurden aber ersetzt, um an die Geschehnisse zu erinnern. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel zu den Sonderbestattungen, bei denen zwischen ehrlichen und unehrlichen Bestattungen unterschieden wird. Nicht allen kam ein Begräbnis auf geweihtem Grund zugute. Zur Gruppe derer, die gesondert bestattet wurden, gehörten zum Beispiel Wöchnerinnen, Selbstmörder und ungetaufte Kinder.

"Vom Umgang mit dem Tod"
Archäologie und Geschichte der Sepulkralkultur zwischen Lippe und Ruhr
Beiträge zur Tagung im LWL-Museum für Archäologie Herne am 7. November 2014
mit einer Bibliographie zur Archäologie im Ruhrgebiet 2000–2015
Herausgeber: Henriette Brink-Kloke und Dirk Paul Mielke für den Verein Archäologische Kulturlandschaft Ruhrgebiet e.V.
198 Seiten, 29,90 €
ISBN 978-3-946387-13-8
Verlag Dr. Faustus
www.verlag-dr-faustus.de