Sonderausstellung "Suizid – Let’s talk about it!“ im Museum für Sepulkralkultur

(Foto: Museum für Sepulkralkultur Kassel)

Eine deutschlandweit einmalige Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur Kassel widmet sich ab September 2021 einem herausfordernden Thema: dem Suizid und dem Umgang damit. Das Projekt wird geleitet vom Direktor des Museums für Sepulkralkultur, Dr. Dirk Pörschmann und Kuratorin Tatjana Ahle sowie dem Suizidologen Prof. Dr. Reinhard Lindner als wissenschaftlichem Leiter. 

Die Stille danach
Der Suizid ist ein verschwiegenes Leiden in unserer Gesellschaft. Etwa 10.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland durch eigene Hand, die meisten in schweren psychischen, sozialen und körperlichen Notlagen. Es sterben also mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen. Das Schweigen, das ihr Sterben begleitet, wirkt tödlich. Deshalb ist das öffentliche Gespräch über den Suizid, seine Ursachen und seine Folgen ein gesellschaftliches Anliegen. Dem widmet sich die Ausstellung "Suizid – Let’s talk about it!“.

In Kooperation mit der Universität Kassel sowie weiteren nationalen und internationalen Partnern und Partnerinnen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft entsteht die Ausstellung. Über zeitgenössisch-künstlerische sowie kultur-und sozialhistorische Exponate wird ein Referenzrahmen um die Phänomene gelegt, die rund um die Themen Suizid und Suizidalität erfahrbar werden. Über Stimmen Betroffener, epidemiologische Daten und inhaltsbezogene Forschung auf dem Gebiet der Human- und Geisteswissenschaften sucht das Museum mit diesem Projekt einen Weg, eine neue Sprache für die Annäherung an Suizid und Suizidalität und die daran knüpfenden Erfahrungshorizonte von Schmerz, Trauer und Schweigen. 

Umfangreiches Begleitprogramm
Neben der Ausstellung wird es ein wöchentliches, umfangreiches Begleitprogramm sowie eine Publikation mit fachlichen Beiträgen, Texten zu gezeigten Exponaten sowie einer Reihe von Interviews geben. Letztere wird zur Ausstellungseröffnung vorgestellt. Im Januar 2022 wird zudem ein internationales Symposium mit den renommierten Wissenschaftler/innen Annette Erlangsen, PhD (DK), MD Mark J. Goldblatt (USA) und Prof. em .Dr. Phil. Thomas Macho (AT), Künstler/innen sowie Menschen, die das Thema Suizid in ihrem (Berufs-)Alltag begleitet, stattfinden. Das Projekt wird von der Hessischen Kulturstiftung, der FUNUS Stiftung, der Heidehof Stiftung, der Ahorn Gruppe, der Stiftung Deutsche Bestattungskultur sowie dem Service Learning der Universität Kassel gefördert und von Westermann Gerüstbau sowie HR2 Kultur unterstützt.

Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V.
Zentralinstitut und Museum für Sepulkralkultur

Weinbergstraße 25-27
34117 Kassel
Tel. 0561 91893-0
Fax: 0561 91893-10
www.sepulkralmuseum.de 

(Veröffentlicht am 19. Mai 2021)