Prämierte Grabzeichen auf der BUGA

Gold erhielt Claus Birkle, Esslingen, für dieses Grabmal aus Porphyr mit vorn und hinten gebrochener Naturkruste und Cortenstahl-Platte (rostige Oberfläche symbolisiert Vergänglichkeit). Das vergoldete Ginkgo-Blatt steht für ewiges Leben und Freundschaft.
Gold gab es auch für dieses Grabmal von W. M. Kasakow, Hassdenteufel & Kasakow, Saarlouis, Thema »Reinkarnation«: Der Monolith aus HERDECKER RUHRSANDSTEIN verkörpert die Seele, die Cortenstahl-Hüllen stehen für deren schon gelebten Leben. (Fotos: BIV-Steinmetze)
Mit Gold prämiert wurde dieses Zeichen von Uwe Spiekermann, Langenhagen, für ein Doppelgrab mit Bronzerahmen und drei Innenelementen mit dreieckigem Querschnitt aus WACHENZELLER DOLOMIT, Innenseite blattvergoldet, spaltförmige Öffnung leicht gekippt.

Deutschlands Steinmetze zeigen ihr Können auf der BUGA Erfurt. Im Ausstellungsteil »Grabgestaltung und Denkmal« finden die Besucher Mustergrabzeichen und weitere Exponate vor. Im Rahmen eines Grabmalwettbewerbs stellten sich die Gestalter einer kritischen Fachjury, die 3 x Gold, 9 x Silber und 15 x Bronze vergab.

Am 23. April öffnete die Bundesgartenschau in Erfurt ihre Tore. Wieder dabei ist das Steinmetzhandwerk. Für den Ausstellungsteil »Grabgestaltung und Denkmal« hat es Mustergrabmale und weitere Ausstellungsstücke bereitgestellt. Der unterhalb des Aussichtsturms gelegene Musterfriedhof zeichnet sich mit seinen harmonisch gestalteten und bepflanzten Gräbern durch eine besinnliche Atmosphäre aus. Insgesamt gibt es 59 Mustergrabstellen: 17 Einzel-, 18 Urnen- und 14 Doppelgrabmale sowie drei fließende Grabformen, außerdem sieben Grabmale im Memoriam-Garten. Die Ausstellung soll die Besucher/innen inspirieren und die Phantasie anregen. Ein Besuch lohnt sich auch für diejenigen, die aktuell keinen Trauerfall beklagen und nicht auf der Suche nach einem Grabstein sind. Naturstein, Holz, Metall und Pflanzen sind ansprechend kombiniert. Nicht umsonst gehört der Ausstellungsteil »Grabgestaltung und Denkmal« auf allen Bundes- und Landesgartenschauen zu den am meisten besuchten Bereichen. 

CUBO und Sandsteinbrunnen
Auf der BUGA 2021 gibt noch mehr zu sehen: Direkt neben dem Info-Pavillon sind zwei Beispiele für »CUBO Begegnungen« zu besichtigen – so der Name des neuen Gestaltungskonzepts, das der Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) für seine Mitglieder entwickelt hat. »CUBO Begegnungen« können Beisetzungs-, Abschieds- und Trauerräume auf dem Friedhof sein, aber auch Begegnungsstätten, Gedenkinseln oder Veranstaltungsorte im öffentlichen Raum. 
Außerdem steht im Zentrum des Musterfriedhofs ein Brunnen aus der bei Gotha abgebauten regionalen Gesteinssorte SEEBERGER SANDSTEIN, den der Landesinnungsverband Thüringen eigens für die BUGA entworfen und ausgeführt hat. Der feinkörnige, lebhaft warm-goldgelbe bis weiße Rhät-Sandstein kam seit dem 12. Jh. an bedeutenden Bauten in Thüringen zum Einsatz, beispielsweise an der Wartburg, dem Dom in Erfurt oder dem Schloss Friedenstein in Gotha. Auch bei modernen Gebäuden wie dem Auswärtigen Amt oder dem Ministerium des Inneren in Berlin verwenden Architekten gerne dieses Material. Hinter dem Pavillon informieren die Steinmetze an drei Mauerobjekten über heimischen Naturwerkstein in all seinen Farben, Strukturen und Festigkeiten. 

Kritische Juroren
Im Rahmen eines Grabmalwettbewerbs stellten sich die Gestalter einer kritischen Fachjury. Juroren waren Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb, Helmut Kubitschek, stellv. Landesinnungsmeister der Holzbildhauer in Baden-Württemberg, Daniel Bräg, gelernter Steinmetz und freier Künstler aus München, Birgit Ehlers-Ascherfeld, Vorsitzende des Bundes Deutscher Friedhofsgärtner sowie Frank Schuster, Landesinnungsmeister in Sachsen-Anhalt sowie stellv. Bundesinnungsmeister. Diese Jury hatte 2020 anhand von Entwürfen die Grabmalideen ausgewählt, die dann auf der BUGA verwirklicht wurden. Einen Tag vor der Eröffnung kam sie erneut zusammen, um die fertigen Werke zu begutachten. Die Jury berücksichtigte u.a. die Qualität der handwerklichen und materialgerechten Ausführung, Raumaufteilung, Proportion und Duktus, Abstraktion, Bedeutung der Bildaussagen und Symbole, die Stringenz bildnerischer Mittel und nicht zuletzt das Spannungsfeld zwischen Ordnung und Komplexität, Innovationskraft, Komposition und Proportionierung. 

Und die Gewinner sind ...
Nach reiflicher Begutachtung und Diskussion von 55 Grabzeichen vergab sie drei Gold-, neun Silber- und 15 Bronzemedaillen und kennzeichnete die Mustergrabstellen der prämierten Exponate. Dazu Sybille Trawinski, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Steinmetze (BIV): »Am Ende sind alle Aussteller Gewinner – mit oder ohne Medaille. Sie haben es geschafft, sich mit ihren Entwürfen für diesen besonderen Wettbewerb zu qualifizieren und zeigen nun ihre Arbeit fünfeinhalb Monate lang einem breiten und interessierten Publikum.« Der Bundesverband Deutscher Steinmetze gratuliert allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Steinmetzhandwerk.

>>>Alle prämierten Grabmale in einer Fotoshow

(11.05.2021)

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