Zwei Tage Fortbildung in Raesfeld

Steinmetzmeister Matthias Hofmeister aus Frankfurt (r.) wurde auf dem Herbstseminar geehrt.

Wie in den Vorjahren war das Herbstseminar für Fliesen-, Estrich und Naturwerksteinleger-Sachverständige vom 27. - 28. November in Raesfeld mit 57 Teilnehmern auch diesmal gut besucht. Zum Auftakt referierte Dipl.-Ing. Detlev Krüger von der Mapei GmbH über Natursteine, Fliesen und Platten auf Trockenbaukonstruktionen. Hier würde es immer wieder Beanstandungen bezüglich der Standsicherheit
geben. Insbesondere das Verhalten von Gipskarton und Gipsfaserplatten bei Feuchtebelastung sei ein Thema. Die Auswahl des Klebers sei entscheidend für den Erfolg in der Verlegung.

Neuerungen in der VOB , was zu beachten ist und wo die Fallen sind, war Thema von Dipl.-Ing. Horst Fabisch vom RechtsCentrum. Er wies darauf hin, dass der BGH und  Oberlandesgerichte bereits eine Vielzahl von Passagen in der VOB/B in Verbindung mit Verbraucherverträgen für rechtswidrig erklärt hat. Was zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart wird, sei zunehmend in der Rechtsprechung maßgebend.

Über die Planung und Ausführung von Rüttelböden sowie die Schadensbewertung referierte der ö.b.u.v. Sachverständige Dipl.-Ing. Karl Heinz Kranz. In höher belasteten Bereichen stellten Rüttelböden immer noch die bewährte Verlegemethode dar.

Laut Hans-Joachim Mehmcke, staatlich geprüfter Steintechniker und Steinmetzmeister ö.b.u.v., gibt es im Zusammenhang mit Treppenkonstruktionen, Treppenkantenprofilen und Kontraststreifen bei Naturwerksteinbelägen immer wieder Unfälle und Rechtstreitigkeiten, da deren korrekte Ausführung sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich nicht hinlänglich bekannt sei. Mehmcke ging auch auf die neue DIN 18332 Naturwerksteinarbeiten und weitere Normen ein, die sich mit Naturwerkstein beschäftigen.

Um EPS Dämmungen und Estrich- Schäden sowie Möglichkeiten zu deren Vermeidung ging es in einem Vortrag von Dipl.-Ing. Hendrik Paulmann von der Philippine Dämmstoffsysteme GmbH & Co KG. Er betonte die Notwendigkeit von EPS-Dämmungen auf der Grundlage von Normen für den Schall- und Wärmeschutz.

Die neue Homepage des euroFEN stellte Sandra Schmidt von der Firma Pawliczek- Kommunikationsdesign vor. Mitglieder haben die Möglichkeit mithilfe eines Codes Auf der Website Merkblätter aufzurufen.

Welche Bedeutung Leitsätze bei Rechtsstreitigkeit haben, erfuhren die Seminarteilnehmer von Seminarleiter öbuv. SV Dr. rer. nat. Jörg Sieksmeier.

Durch eine exakte Leistungsbeschreibung im Vorfeld könnten Rechtsstreitigkeiten vermieden werden, hilfreich sei eine fachlich fundierte Beratung durch den ausführenden Unternehmer. Was zwischen Bauherrn und Unternehmer vereinbart wurde, müsse auch zwingend ausgeführt werde. Will der Bauherr von der DIN abweichen, müsse ein Bedenkenhinweis durch den Unternehmer erfolgen.

Über Aktuelles aus der Rechtsprechung für Sachverständige berichtete Dr. Wolfang Gossmann, Vorsitzender Richter am OLG Hamm. Er wies darauf hin, dass  unbedingt auf gesetzte Fristen zu achten sei. Sobald die Ausführungsart von dem abweicht, was vereinbart wurde, stelle dies automatisch einen Mangel dar.

Für 20 Seminar-Teilnahmen auf Schloss Raesfeld wurde auf der Veranstaltung der Steinmetzmeister Matthias Hofmeister aus Frankfurt. Die neue Akademieleiterin Dr. Ursula Baumeister, Teamleiter Dr. rer.nat. Jörg Sieksmeier und Werner Hagemann, stellv. Vorsitzender des euroFEN, überreichten ihm eine Urkunde und Anstecknadel.

euroFEN
Schloss Raesfeld Freiheit 25-27
46348 Raesfeld
Tel.: 02865/6084-0
Fax: 02865/6084-10
info@euro-fen.de
www.euro-fen.de

(13.12.2015)