Zum letzten Mal auf die Schloss-Baustelle

Gerade noch Baustelle, demnächst in voller Barocker Schönheit wiederhergestellt: Der Schlüterhof im rekonstruierten Berliner Schloss.

Der fast fertiggestellte Schlüterhof

Der fast fertiggestellte Schlüterhof

Der fast fertiggestellte Schlüterhof

Im Inneren des Gebäudes wird meisterliche Steinbildhauerkunst sichtbar.

Die nach Osten gerichtete Fassade des neuen Berliner Schlosses mit der Aufschrift Humboldt Forum ist vom Architekten Franco Stella in moderner Architektur gestaltet worden.

Hinter der nach Westen gerichteten Kuppelfassade des Berliner Schlosses werden neben Ausstellungsräumen bald auch Restaurants und Cafés in Deutschlands größtem Kulturneubau, dem Humboldt Forum im Berliner Schloss, entstehen. Fotos: Sabine Meißner

Das Humboldt Forum im Berliner Schloss kann am 25. und 26. August zum letzten Mal als offene Baustelle besichtigt werden. Am Samstag (25.) von 9 bis 14 Uhr und am Sonntag (26.) von 9 bis 18 Uhr können sich die Berliner sowie ihre Gäste aus aller Welt ein eigenes Bild von den großen Baufortschritten machen. Der Eintritt ist frei.
"Der Baufortschritt wird für alle deutlich. Ich bin zuversichtlich, dass wir wie geplant ab Ende 2019 das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss in Etappen eröffnen können. Mein Dank gilt all denen, die dazu beigetragen haben, dass wir im fast fertigen Humboldt Forum diesen Eindruck von der Pracht der Barockfassaden bekommen", so Hans-Dieter Hegner (Vorstand Bau) am 21. August 2018.

Fünf Natursteinbetriebe haben an der Rekonstruktion der barocken Sandsteinfassaden maßgeblich mitgewirkt (Naturstein hat wiederholt berichtet). Es sind die Unternehmen Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser, Hofmann Naturstein aus Gamburg, das Dresdener Unternehmen Schubert Steinmetz- und Steinbildhauer, die Firma Dreßler Bau, ebenfalls aus Dresden, sowie das Unternehmen F. X. Rauch mit Hauptsitz in München. Der Wiederaufbau des einstigen Hohenzollernschlosses wird als die derzeit prominenteste Kulturbaustelle Deutschlands bezeichnet.

Am kommenden Wochenende wird der fast fertiggestellte Schlüterhof, geschaffen für die Repräsentationsbedürfnisse des ersten preußischen Königs Friedrich I. vom einstigen Schlossbaumeister Andreas Schlüter (1659 -1714), zur Besichtigung geöffnet sein. Er gehört zu den herausragenden Meisterwerken der norddeutschen Barockarchitektur und wird der zentrale Teil des neuen Humboldt Forums im Berliner Schloss sein. Neben dem Schlüterhof als Mittelpunkt des Programms können auch die baulich bereits fertiggestellten Ausstellungshallen im 2. Obergeschoss rund um den Schlüterhof besichtigt werden.

Drei rekonstruierte barocke Natursteinfassaden sowie die vom Architekten Franco Stella ergänzte moderne, nach Osten gerichtete Fassade, bilden an beiden Tagen den Rahmen für die Tage der offenen Baustelle. Im Inneren des Schlosses können sich die Besucher unter steinernen Barockschönheiten, den vielen mit hoher Steinbildhauerkunst neu geschaffenen Sandsteinskulpturen, über Bau, Architektur und Inhalt des Humboldt Forums informieren. Auch zur Rekonstruktion der Schlossfassaden wird es Informationen geben. Außerdem können sich die Besucher an Musik, Sambashow und Streetfood erfreuen.

Als besonderes Highlight geben am Samstagnachmittag die Berliner Philharmoniker unter der Leitung ihres designierten Chefdirigenten Kirill Petrenko im Schlüterhof ein Benefiz-Konzert. Damit lassen sie eine Tradition aus den späten zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wiederaufleben. Der Preis für die Eintrittskarten des vom Förderverein Berliner Schloss e.V. veranstalteten Konzerts wird den Spenden für die Rekonstruktion der historischen Fassaden des Humboldt Forums zufließen. Da das Konzert ausverkauft ist, wird es als Public Viewing in den Lustgarten übertragen. Im rbb Fernsehen gibt es eine Übertragung am gleichen Tag um 22.15 Uhr. 

(Veröffentlicht am 23. August 2018)

Autor/in: Sabine Meißner