"Zarte Männer" im Edwin Scharff Museum

George Minne , "Kniender", 1906 Städtisches Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen (Foto: Bildarchiv Foto Marbur)

Mit der Ausstellung "Zarte Männer in der Skulptur der Moderne" widmet sich das Edwin Scharff Museum vom 13. Juli bis zum 3. November 2019 mit rund 60 Plastiken dem Topos des unversehrten, aber verletzlichen Jünglings. Bereits im späten 18. Jahrhundert kam es mit der Klassik zu einer Rückbesinnung auf die Antike und die Plastik der Renaissance. Darstellungen von Amor, Narziss, Pygmalion oder Ganymed als zarte Jünglingsfiguren erfreuten sich großer Beliebtheit in öffentlichen und privaten Skulpturensammlungen. Auch literarische Figuren von Thomas Mann, Rainer Maria Rilke und Georg Trakl spiegelten diese sogenannten sanften Männerbilder wieder. 

Die vom Georg Kolbe Museum konzipierte Ausstellung umfasst Werke von Bildhauern aus drei Generationen. Die darin vermittelten Männerbilder stehen teils in herbem Widerspruch zur äußeren Wirklichkeit und ihrer kanonisierten Geschichtsschreibung, gleichzeitig zeigen sie die Vielfalt moderner Geschlechterrollen, die Ausdruck einer bis heute aktuellen Emanzipationsgeschichte sind.

Bei den Ausstellungstücken von unter anderem Adolf von Hildebrand, George Minne, Hermann Blumenthal, Georg Kolbe und Gerhard Marcks handelt es sich um Bronzeplastiken, sowie Figuren aus Holz und Gips.

Edwin Scharff Museum
Petrusplatz 4
89231 Neu-Ulm
Tel.: 0731/7050 25 55
esm@neu-ulm.de
www.edwinscharffmuseum.de

(Veröffentlicht am 11. Juli 2019)