Die Kunstgießerei Strassacker in Süssen bei Ulm bietet Künstlern die Möglichkeit, verschiedene Herstellungsverfahren von Bronzegüssen kennenzulernen, vor Ort Modelle aus Wachs oder Plastilin herzustellen und im Anschluss gießen zu lassen. Im firmeneigenen Gästehaus gibt es zudem nach Absprache Übernachtungsmöglichkeiten. Einen solchen Workshop besuchten 15 Mitglieder des Gestaltungskreises Bayern vom 4. bis 6. Juni.
Werks- und Atelierführung
Zunächst führte Beate Fichtner durch den Skulpturengarten, die interne Galerie und das Werk. Sie erläuterte dabei anschaulich sämtliche Stationen bis zum fertigen Bronzeguss. Auch die Ziselierabteilung wurde besucht und die verschiedenen Patinierungsarten begutachtet. Strassacker bietet drei Wachsausschmelzverfahren an: den Blockformguss, bei dem das hohle Wachsmodell mit spezieller Gipsschamotte umhüllt wird, den Feinguss mit keramischen Schalenformverfahren, der sich v.a. für filigranere Objekte eignet, und den Sandguss für Reliefs, Schrifttafeln und kleine Skulpturen mit geringen Hinterschneidungen.
Eigene Modelle erstellt
Im Anschluss stellten die Teilnehmer im Atelier Modelle nach ihren Vorstellungen her. Dort stand ihnen Bildhauer Otto Kruch für Fragen zur Verfügung. Das gemeinsame Abendessen mit Andreas Pany, der den Gestaltungskreis während der drei Tage betreute, wurde zum regen Austausch genutzt. Am zweiten Tag vollendeten die Gestalter ihre Modelle, von denen einige in absehbarer Zeit in Bronze gegossen werden. Wer möchte, kann dann nach dem Guß beim Ziselieren und Patinieren selbst mit Hand anlegen. Laut eigenen Angaben nahmen die Mitglieder des Gestaltungskreises viele neue Ideen mit nach Hause und freuen sich schon auf das nächste Mal.
(Erschienen am 01.07.2015)
