Ein Kind zu verlieren, ist ein unendlich großer Schmerz. Er führt an die Grenzen dessen, was Menschen tragen können. Umso wichtiger ist es, dem Verlorenen einen Platz zu geben ... Im Geleitwort zur Broschüre "Sternenkinder. Grab- und Gedenkstätten früh verstorbener Kinder in Schleswig-Holstein" fasst Gothart Magaard in wenigen Sätzen die Bedeutung von lebendig und liebevoll gestalteten Trauerorten zusammen. Als Bischof der Nordkirche und Schirmherr des Vereins Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Schleswig-Holstein hat er vielfach erlebt, dass ein Grab nicht nur ein Ort für Tränen und Stille, sondern auch ein Zeichen der Liebe ist. Allein, es fehlte lange Zeit an solch besonderen Bereichen auf kirchlichen und kommunalen Friedhöfen. Frühverstorbene Kinder wurden als Sondermüll entsorgt oder anonym beigesetzt – ein zusätzlicher Schmerz für die Hinterbliebenen.
Herausgeber schaffen Überblick
Seit der Jahrtausendwende ist Bewegung ins einstige Tabu-Thema gekommen. Immer mehr Grabfelder entstanden für Tot- und Fehlgeburten, für Frühchen und für Kinder, deren Leben viel zu früh zu Ende gegangen ist. Schnell ging der Überblick verloren. Norbert Fischer und Elke Heinen vom Verein Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Schleswig-Holstein: "Es war bekannt, dass auf vielen Friedhöfen kleinere oder größere Anlagen für Sternenkinder vorhanden sind. Den meisten waren aber nur die Einrichtungen im eigenen lokalen oder regionalen Umfeld bewusst. So wurde bei unserem 15-jährigen Vereinsjubiläum die Idee entwickelt, allen Friedhofsverwaltungen in Schleswig-Holstein einen Fragebogen zu senden." Der Rücklauf sei enorm gewesen. Mehr als 70 Plätze können inzwischen dokumentiert werden mit Bildern der Sternenkinder-Bereiche, mit Informationen zu Initiatoren, Entstehungsdatum, Regularien und Ansprechpartnern.
Mehr dazu lesen Sie in Naturstein 8/2021, ab Seite 48.
Die Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr beim Verein für verwaiste Eltern und trauernde Geschwister bestellt werden unter info@vesh.de. Die Adresse der zum Projekt gehörigen Internetseite lautet www.sternenkinder-friedhof.de
(Veröffentlicht am 12. August 2021)
