Umfrage: Urne im Garten für viele unproblematisch

Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Verbraucherinitiative Aeternitas hätte eine große Mehrheit der Bundesbürger wegen einer Urne beim Nachbarn kein ungutes Gefühl. Die Meinung zur gemeinsamen Beisetzung von Mensch und Tier ist hingegen gespalten. Mehrheitlich als wichtig eingestuft wird der verstärkt diskutierte ökologische Aspekt von Bestattungen.
 
Trotz immer wieder aufflackernder Diskussionen um den bestehenden Friedhofszwang ist es in Deutschland weiterhin verboten, eine Urne zuhause aufzubewahren. Diese Vorschrift entspricht jedoch anscheinend nicht dem Pietätsempfinden des Großteils der Bevölkerung. 83 Prozent der Bundesbürger hätten kein ungutes Gefühl, wenn der Nachbar eine Urne im Garten oder Wohnzimmer aufbewahren würde. Das ergab eine repräsentative Umfrage, beauftragt von Aeternitas e.V., der Verbraucherinitiative Bestattungskultur. Die Toleranz gegenüber einer Urne beim Nachbarn hat damit deutlich zugenommen. In einer Studie aus dem Jahr 2001 bekundeten 57 Prozent der Befragten, dass sie kein ungutes Gefühl hätten. 
 
Die gemeinsame Beisetzung von Mensch und Tier wird seit letztem Jahr auf einzelnen Friedhöfen in Deutschland angeboten. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten befürwortet gemeinsame Gräber für Tiere und Menschen. Die andere Hälfte (48 Prozent) hält nichts davon. Jüngere Menschen gehören mit 69 Prozent mehrheitlich zu den Befürwortern, bei Älteren ab 60 Jahren ist mit 72 Prozent die Ablehnung dagegen stark ausgeprägt.
 
Die in vielen Lebensbereichen diskutierten Fragen der Ökologie und Nachhaltigkeit hält laut Umfrage eine knappe Mehrheit von 54 Prozent auch bei Bestattungen für wichtig (18 Prozent für sehr wichtig, 38 Prozent für eher wichtig). Vier von zehn Befragten sehen dies dagegen als eher oder sehr unwichtig an. 
 
Für die Studie befragte das Institut TNS-Emnid im Auftrag von Aeternitas Ende März 2016 im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe 1.005 Bundesbürger.

(8.5.2016)