Townhouse mit Travertin

Strenge Formgebung und schlichte Eleganz zeichnen das siebengeschossige Privathaus aus, mit dem das Berliner Architekturbüro Patzschke den BDA-Publikumspreis gewonnen hat. (Fotos: Markus Löffelhardt)

Für das Sockelgeschoss lieferte die Firma Traco den Travertin der Sorte BAUHAUS. Versetzt wurde er durch den Fassadenspezialisten Hans Kern Naturstein.

Mit ihrem siebengeschossigen Townhouse in Berlin-Mitte gewann das Berliner Architekturbüro Patzschke den BDA-Publikumspreis. Der zweigeschossige Sockelbereich ist mit hellbeigem Travertin der Sorte BAUHAUS verkleidet. 

122 Gebäude gingen ins Rennen um den Publikumspreis. Das schmale, siebengeschossige Wohnhaus nahe Dom, Staatsoper und Bebelplatz setzte sich im Online-Voting mit rund 4.000 Teilnehmern durch. »Unser Ziel ist es, Architektur für Menschen zu machen. Deswegen ist das eindeutige Votum des Publikums für ein zeitgenössisches, klassisches Gebäude eine große Motivation«, freut sich Robert Patzschke, geschäftsführender Gesellschafter von Patzschke Architekten. 

Großen Anklang fand die elegante dreiachsige Putzfassade über dem mit Travertin verkleideten Sockelgeschoss. Der asymmetrisch positionierte, leicht zurückgesetzte Eingangsbereich wird durch zwei Loggien mit einer Balustrade aus Travertin betont. Versetzt hat sie die Hans Kern Naturstein GmbH aus Kirchheim bei Würzburg, die auch die Travertin-Fassadenplatten anbrachte. Den Korbbogen im zweiten Obergeschoss zitiert ein Fenstermotiv der Staatsoper. Über einem kräftigen Zwischengesims sitzt ein weiteres Geschoss mit Rundbogenfenstern. Das Staffelgeschoss wird durch eine Balustrade aus Betonfertigteilen der österreichischen Firma LifeBeton gefasst. 

Für den renommierten Spezialisten für Natursteinfassaden war das Townhouse ein ungewöhnliches Bauvorhaben. Denn keine Platte des hellen BAUHAUS TRAVERTIN (offenporig, geschliffen C120) gleicht der anderen. Verwendet wurden nicht nur gerade Fassadenplatten, sondern auch konvex gebogene. Mit seiner Fassade fügt sich das Privathaus harmonisch ins Stadtbild ein. Architekt Patzschke ist überzeugt, dass nur ein am klassisch-traditionellen Gestaltungsvokabular orientierter Neubau den Anforderungen eines solchen historischen Ortes gerecht werden kann. Die massiven Schmuckelemente und Gesimse, die die Fassade zieren, orientieren sich an bewährten Gliederungsprinzipien. Die strenge Formgebung und schlichte Eleganz des Gebäudes ist dem 21. Jahrhundert verbunden. 
Dem Naturstein kommt eine besondere Bedeutung bei der Realisierung des Bauvorhabens zu. Robert Patzschke ist sich sicher, dass das Publikum dies zu schätzen weiß. »Mit dem Zugriff auf traditionelle Gestaltungsmerkmale wurde ein Stück Berliner Stadtidentität wieder hergestellt«, so der Architekt.

Bearbeitung: Christiane Weishaupt & Sylvia Franz

(9.05.2022)