Totengedenktage: Totensonntag

Totengedenken am Totensonntag früher (Foto: Bundesarchiv, Eva Brüggmann)

Typisches Grabgesteck (Foto: 4028mdk09)

König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840) rief 1816 das "allgemeine Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen" aus.

Im Oktober und November häufen sich die Totengedenktage. Das haben wir zum Anlass genommen, Ihnen einige dieser Gedenktage aus aller Welt vorzustellen. In der evangelischen Kirche in Deutschland und in der Schweiz feiert man anstatt Allerseelen den Totensonntag.

Ewiges Leben und Jüngstes Gericht
Der Totensonntag fällt grundsätzlich auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent, und somit immer auf Termine zwischen dem 20. und 26. November. Neben dem Totengedenken stehen das Jüngste Gericht und das ewige Leben bei Lesungen zu diesem Gedenktag im Mittelpunkt. Wie auch Allerseelen gehört der Totensonntag zu den stillen Feiertagen, es darf also keine laute Musik in Gaststätten gespielt werden.

Ein Gedenktag muss her
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestimmte am 25. November 1816 den Sonntag vor dem 1. Advent in den evangelischen Teilen preußischer Gebiete zum "allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen". Gründe für diese Anordnung waren unter anderem das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege, die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise und das Fehlen eines Totengedenkens im evangelischen Kirchenjahr.

Gedenktag der Entschlafenen
Bekannt ist der Feiertag auch als "Letzter Sonntag des Kirchenjahrs", "Sonntag vom Jüngsten Tage", "Ewigkeitssonntag" und "Gedenktag der Entschlafenen". Katholiken begehen an diesem Tag den "Christkönigssonntag". Zu den Bräuchen am Totensonntag gehört das Verlesen der Namen der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahrs und das Schmücken der Gräber mit Gestecken und Blumen.

Erfahren Sie mehr zu den Totengedenktagen in unserem Wissensartikel!

(Veröffentlicht am 31.10.2022)

Autorin: Christine Kulgart